Ihn erwartet eine lange Reise aus der Slowakei in die Ukraine, vielleicht bis zu vier Tage. Das Ziel behält der 64-jährige LKW-Fahrer Sergej für sich. Er kam mit seinem Lastwagen aus dem Nachbarland ins westslowakische Križovany nad Dudváhom, um ausgemusterte Komponenten des staatlichen Übertragungsnetzbetreibers Slovenská elektrizačná prenosová sústava (SEPS) abzuholen. Mit der wertvollen Fracht geht es dann in seine Heimat, um die Stromversorgung in bestimmten Landesteilen wiederherzustellen oder aufrechtzuerhalten. Insgesamt acht solcher Lkw mit Ausrüstungsgegenständen sollen in den kommenden Tagen die Slowakei verlassen.
„Es handelt sich um 21 Stück Ausrüstung.Drei Schalter, neun Trennschalter und neun Spannungstransformatoren.Dies sind ausgemusterte Geräte, die nicht mehr in Betrieb sind.Aufgrund dieser Lieferung wird die Zuverlässigkeit des Betriebs der Elektrizitätsinfrastruktur der Slowakei nicht beeinträchtigt.“ So Stanislav Prieložný, der Exekutivdirektor von SEPS. Zuvor habe man von den ukrainischen Partnern des Unternehmens Ukrenenergo eine genaue Liste jener Ausrüstungsgegenstände erhalten, die man dort zur Wiederherstellung des Stromnetzes benötigt. Obwohl es sich bei den Geräten aus der Slowakei um ausgemusterte Technik handelt, sind die Geräte noch voll funktionstüchtig. Sie wurden vor allem bei Umbauten von Umspannwerken in Elektrizitätswerken ausgebaut. Die Sprecherin von SEPS, Sandra Čičová Kotzigová: „Je nachdem, für wie viele Kraftwerke sie eingesetzt werden, wird die Ausrüstung aus der Slowakei dazu beitragen, einige hunderttausend bis zu einer Million Ukrainer mit Strom zu versorgen. Wir als SEPS übernehmen den Transport im Rahmen der Spende dieser Gegenstände.“
Der slowakische Stromnetzbetreiber schätzt, dass die russischen Angriffe bis zu 60 Prozent der Energieinfrastruktur in der Ukraine zerstört haben. Trotzdem funktioniere sie aber heute wieder zuverlässig und ohne größere Probleme. Laut Stanislav Prieložný sei dies auch dem hohen Einsatz und Engagement der Menschen in der Ukraine zu verdanken.
Quelle: RTVS, Pravda