Am Dienstag (2.5.) hat im Primatialpalais in Bratislava ein Festkonzert mit anschließendem Empfang anlässlich des 30-jährigen Bestehens diplomatischer Beziehungen zwischen der Slowakischen Republik und der Schweizerischen Eidgenossenschaft stattgefunden. Den stimmungsvollen musikalischen Teil der Veranstaltung bestritt das Duo „Le Monsieur Monsieur“. Die schweizerische Botschaft als offizielle Vertretung der Schweiz in der slowakischen Hauptstadt Bratislava deckt seit 1999 mit ihren Aktivitäten alle Themenbereiche der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Regierungen ab – in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Finanzen, Rechtsordnung, Wissenschaft, Bildung und Kultur. Das Land feiert in diesem Jahr das 175-jährige Bestehen seines modernen Bundesstaates.
Der Staatssekretär des slowakischen Außen- und Europaministeriums Andrej Stančík hob in seiner Ansprache hervor, dass die Schweiz eines der ersten Länder war, die 1993 nach der Teilung der Tschechoslowakei die souveräne Slowakische Republik anerkannt hatten, und erinnerte an den Besuch der Präsidentin Zuzana Čaputová im vergangenen Jahr und des Parlamentsvorsitzendenden Boris Kollár (Sme rodina) vor wenigen Wochen in der Schweiz. Laut Stančík bestehe ausdrückliche Übereinstimmung zwischen beiden Ländern in der Frage der Verurteilung der russischen Aggression gegen die Ukraine.
Der Schweizerische Botschafter in der Slowakei Peter Nelson, der seine Festrede in mehreren Sprachen, darunter in den Amtssprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch, aber zum Teil auch auf Slowakisch hielt, verwies auf den Respekt gegenüber Minderheiten, auf die verschiedenen Sprachen, Kulturen, Religionen und politischen Strömungen in seinem Land. Gegenüber RSI sagte Botschafter Nelson:
NT_230503_GER---Botschafter_Nelson_Schweiz-Bratislava---230502 Máte problém s prehrávaním? Nahláste nám chybu v prehrávači.„Wir sind ein kleineres Land, das ein bisschen weiter weg ist. Auch die Slowakei, müssen wir zugeben, ist ein kleineres Land. Und auch von der Schweizer Perspektive aus ist es nicht das wichtigste Partnerland in Mittel- und Osteuropa, aber es ist eines, auf das wir Wert legen. Die Schweiz legt Wert darauf, eben gerade weil sie nicht Mitglied der EU ist, mit allen EU-Staaten enge Beziehungen, enge Konsultationen zu haben, und deshalb ist auch der Wille des Schweizerischen Bundesrates, diese Präsenz in Bratislava zu haben, aufrechtzuerhalten und sogar zu verstärken. Dreißig Jahre bilaterale Beziehungen zwischen meinem Land und der Slowakei sind vor allem dreißig Jahre Slowakei – und es ist vor allem das Zurückblicken auf die Entwicklung dieses Landes, welches eine bemerkenswerte Karriere hinter sich hat, welches auch verschiedene Richtungswechsel immer wieder gehabt hat. Und ich werde mich da als Diplomat natürlich zurückhalten, aber es ist interessant, als Beobachter dem Land zuzuschauen, wie es wächst und wie es seinen Weg findet.“
Die Geschichte der bilateralen Beziehungen ist unter anderem davon geprägt, dass die neutrale Schweiz nach dem gewaltsamen Ende des Prager Frühlings 1968 rund 13.000 Flüchtlinge aus der damaligen Tschechoslowakei aufgenommen hatte. In den 1990er-Jahren, während der Übergangsphase nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, war die Slowakei ein Schwerpunktland der sog. schweizerischen Osthilfe. Das Gesamthandelsvolumen zwischen der Schweiz und der Slowakei betrug 2021 rund 1,8 Milliarden Schweizer Franken. Die rund 70 in der Slowakei tätigen Schweizer Firmen beschäftigen 8.200 Personen. 2022 lebten rund 400 Schweizer Staatsangehörige in der Slowakei, umgekehrt sind es etwas mehr als 20.000 Slowakinnen und Slowaken in der Schweiz. Die Slowakische Republik betreibt ihrerseits eine Botschaft in Muri nahe dem Bundessitz bzw. der Hauptstadt Bern.
Pomoc Máte problém s prehrávaním? Nahláste nám chybu v prehrávači.Der berühmte Song "V dolinách" (In den Tälern) von Karol Duchoň in einer slowakisch-französischen Interpretation mit dem Duo Laurent Brunetti & Mario Pacchioli - "Les Monsieur Monsieur!"
Quelle: RSI, Schweizerische Botschaft, mzv.sk