Trinkgeld ist kein Muss

Trinkgeld ist kein Muss

In der Slowakei macht Trinkgeld zehn Prozent des Gesamtpreises aus. Es muss aber nicht gezahlt werden. Es hängt davon ab, ob Sie mit der Qualität der Dienstleistungen oder der Gastronomie zufrieden waren. So Miriam Miková von der Ersten Schule für Etikette in der Slowakei.

Die Obergrenze beim Trinkgeld beläuft sich ihr zufolge auf 20 Prozent. Die Cents gibt man allerdings nicht. Man soll schon bei den zehn Cent Stücken bei der Zufriedenheit anfangen. Die Höhe ist dem Portemonnaie des Kunden völlig überlassen.

Slowakische Politiker zeigen sich auch gerne großzügig, was die Belohnung guter Dienstleistungen angeht. Innenminister Robert Kaliňák meinte: „Ich versuche mich dem einen oder dem anderen Land anzupassen, meistens lasse ich fünfzehn Prozent vom zu zahlenden Preis als Dankeschön.“

Wieviel Trinkgeld zahlt der Parteichef von Most-Híd Béla Bugár?  Er sagt: „Die Höhe ist unterschiedlich und hängt davon ab, ob ich zufrieden bin. Ich würde aber die amerikanische Lösung bevorzugen, wo die Summe direkt auf der Rechnung erscheint.“

Der Kaffeehausbesitzer Róbert Bača glaubt, dass die Trinkgeldhöhe in den letzten Jahren unverändert blieb. Es sind 15 bis 20 Prozent, die der Bedienung zugutekommen. Bei einem Espresso in der Früh, kann es deutlich mehr werden. Seinen Worten nach ist auch die schlechte Wirtschaftslage für Kunden kein Problem. Er erklärte: „Vielleicht fühlen sie gerade deswegen mit dem Personal mit und versuchen den guten Service zu belohnen.“

Wie die Tageszeitung Sme informierte, mangelt es in der Slowakei an einer klaren Versteuerung des Trinkgeldes, weil es in den Kassen keinen solchen Posten zur Auswahl gibt. Darüber hinaus arbeiten beispielsweise Kellner in Bratislava für einen Mindestlohn von 400 bis 500 Euro. Das verdiente Trinkgeld wird dann unversteuert aufgeteilt. Sie kommen dann zu einer angemessenen Belohnung und haben auch kein Interesse daran, dass Trinkgeld auf der Rechnung erscheint. So zeigt sich die Zufriedenheit oder Unzufriedenheit des Kunden in Hotels und Restaurants auch weiterhin völlig frei und ohne Kassenzettel.

Quelle: Sme

Elena Seeber

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