Neue Höhle in der Liptau dank Hund und Bärin entdeckt

Neue Höhle in der Liptau dank Hund und Bärin entdeckt

Eine der Höhlen im Jánská Tal in der nordslowakischen Region Liptau wurde erstmals von einem Hund entdeckt. Nach mehr als 30 Jahren kehrten die Höhlenforscher wieder dorthin zurück. Dank einer dort überwinternden Bärin stießen sie auf eine Fortsetzung der unterirdischen Räume.

Irgendwann im März 1989 kehrte der Höhlenforscher Dušan Jančovič von der Jagd zurück. Begleitet wurde er dabei von seinem Jagdhund, dem Cockerspaniel Samo. Dieser hatte sich zu bereits vorgerückter Stunde etwas verlaufen. Nach einer Weile tauchte er wieder auf und sein Besitzer spürte, während er ihn streichelte, weißen Sinter in seinem Fell. Jančovič schien damals sofort klar, dass sein Vierbeiner eine interessante Entdeckung gemacht hatte: „Ich bat meinen Hund, mir den Eingang zur Höhle zu zeigen.Wir haben ihn gefunden, aber er war sehr eng.Außerdem hatte ich damals kein Licht dabei.Etwa drei Tage später kam ich zurück, legte den Eingang frei, und fand eine 16 Meter lange Höhle.“

Die Höhle im Jánská Tal wurde in der Folge nach ihrem Entdecker, dem Cockerspaniel Samo, als Samova diera benannt. Bis heute hatte jedoch niemand geahnt, dass sich dahinter noch ein viel größerer unterirdischer Raum verbarg. Darauf wurden Höhlenforscher erst unlängst aufmerksam, und zwar dank einer Bärin, die dort ihren Winterschlaf verbrachte. Der Vorsitzende der Slowakischen Speläologischen Gesellschaft, Peter Holúbek: „Wir haben festgestellt, dass sich an den Wänden der Höhle die Spuren von Bärenkrallen befinden. Zuerst war es uns ein Rätsel, warum ein Bär an der Wand einer Höhle kratzen sollte. Dann fanden wir aber heraus, dass ein Junges der Bärin in den hinteren Teil der Höhle entwischt sein muss. Dort entdeckten wir einen Stein, der die Öffnung zu weiteren Teilen der Höhle verbarg. So entdeckten wir bisher 600 Meter neuer Räume. Es gibt dort eine tolle Perspektive, und zwar in Form von Flusskorridoren, die bestimmt noch weiter führen.“

Bei den neu entdeckten Räumen in Samos Loch handelt es sich um fünf bis sieben Meter hohe Mäander. Dies lässt darauf schließen, dass die Höhle ziemlich alt sein muss. Es gilt sogar als wahrscheinlich, dass eine Verbindung mit dem Viecha-Höhlentor besteht. Dieses war seit prähistorischen Zeiten bewohnt und ist für seine außerordentlich wertvollen archäologischen Funde bekannt. Im 15 Kilometer langen Jánská Tal in der Niederen Tatra wurden bis heute mehr als 200 Höhlen entdeckt.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: RTVS

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