Das slowakische Bildungsministerium will dafür sorgen, dass die Schulen aktiver werden und dass die Schüler sich nicht nur während des Sportunterrichts, sondern zum Beispiel auch in den Pausen oder im Schulhort bewegen. Laut dem Staatssekretär des Bildungsministeriums für den Bereich Sport Richard Nemec sollte die Schule von der Ankunft eines Schülers bis zum Verlassen der Schule oder des Schulhorts aktiv sein. „Eine aktive Schule ist ein Raum, in dem Kinder wachsen und sich geistig und körperlich entwickeln, weil diese beiden Bereiche miteinander verbunden sind. Die Schule sollte die Prinzipien der Harmonie von Körper und Geist nicht nur auf den Sportunterricht beschränken“, betonte der amtierende Schulminister Ján Horecký während der internationalen Konferenz Aktive Schule – mehr Bewegung in den Schulen am Mittwoch (29.3.). Eine aktive Schule sollte Möglichkeiten für körperliche Bewegung, Sport, Entspannung, aber auch für intensive und langfristige Formen der Bewegung schaffen. Der Minister wies darauf hin, dass es mehrere Programme gibt, die sich auf den Schulsport konzentrieren, zum Beispiel das Programm „Trainer in der Schule“.
Laut Staatssekretär Nemec sollten Schulhöfe, zu denen auch Sportplätze gehören, an Wochenenden nicht abgesperrt sein: "Die Schulhöfe sollten Kindern, Senioren und allen Interessenten offenstehen. Sie verfügen über die nötige Infrastruktur für den Sport - und wir bemühen uns, diese noch zu erweitern.“
Dass regelmäßige Bewegung in jeder Altersgruppe sehr wichtig ist, bestätigt auch Barbara Ukropcová vom Institut für Experimentelle Endokrinologie des Biomedizinischen Zentrums der Slowakischen Akademie der Wissenschaften. Ihrer Meinung nach leiden heutzutage nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder an Fettleibigkeit. „Es ist sehr schwierig in den Schulen, die Pandemie hat die Kinder vor Computer gesetzt und wir können sie von dort nicht wegbekommen. Ich kann bestätigen, dass Kinder zu wenig Aktivität und Bewegung haben. Ich denke, dass dies kein Problem der Schule ist, sondern ein Problem der Familien und der Art und Weise, wie die Gesellschaft aufgebaut ist", sagte die Leiterin der Grundschule Ostredková in Bratislava Erika Drgoňová, die auch Vorstandsmitglied des Grundschulverbands der Slowakei ist. Trotz Informationen darüber, wie wichtig Bewegung für Kinder ist, ist der Verein zum jetzigen Zeitpunkt und unter den aktuellen Bedingungen mit der Einführung einer obligatorischen dritten Sportstunde nicht einverstanden.
Quelle: TASR