Staatspräsidentin Zuzana Čaputová sieht Möglichkeiten, die Zusammenarbeit der Slowakei mit Estland in mehreren Bereichen zu stärken. Insbesondere seien es der grüne Wandel und erneuerbare Energien, Digitalisierung, Wirtschaft und Bildung. Dies sagte sie nach einem Treffen mit ihrem estnischen Amtskollegen Alar Karis in Košice, auf dem sie auch über den Krieg in der Ukraine sprachen. Die Staatsoberhäupter stimmten darin überein, dass sie in wichtigen Fragen die gleiche Position vertreten.
Wie die Präsidentin sagte, sei Estland eine große Inspiration, insbesondere bei der Digitalisierung staatlicher Dienstleistungen. Erst vor wenigen Wochen hätten dort die Parlamentswahlen stattgefunden, bei denen die Mehrheit der Bevölkerung elektronisch abstimmte. Auch in dieser Richtung könne sie sich eine Ausweitung der Zusammenarbeit vorstellen, sagte Zuzana Čaputová.
„Ein weiterer gemeinsamer Bereich und eine gemeinsame Herausforderung, mit der beide Länder konfrontiert werden, sind die hybriden Bedrohungen und in diesem Zusammenhang die Verbreitung von Desinformationen. Diese gehen großteils von Russland aus, wie unsere Geheimdienste übereinstimmend feststellen. Auch in diesem Bereich können wir unsere Zusammenarbeit verstärken, denn es müssen wirksame Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen ergriffen werden. Wir kooperieren auf diesem Gebiet auch innerhalb der Europäischen Union. Das Thema Desinformationen ist sehr eng mit dem Thema der Sicherheitslage weltweit sowie natürlich auch in der Region verbunden. Das ist unser primäres Interesse - für die Sicherheit in unseren Ländern zu sorgen. Wir sind momentan eine Stunde von der Grenze zur Ukraine entfernt, die militärische Aggression erfährt. Das ist auch der Grund, warum wir über unsere Positionen gesprochen haben, obwohl wir sie aus vielen Treffen mit dem Herrn Präsidenten in verschiedenen Formaten kennen. Estland ist ein Land, das in vielfältiger Weise große Hilfe leistet, einschließlich militärischer Unterstützung. Bei dem Wert der Militärhilfe für die Ukraine pro Kopf steht Estland sogar an erster Stelle weltweit. Wir haben also viele gemeinsame Perspektiven, wenn es darum geht, wie wir der Ukraine helfen können. Denn das liegt in unserem nationalen Sicherheitsinteresse."
Alar Karis hob die bisherige Unterstützung der Slowakei für die Ukraine sowie die Zusammenarbeit mit Estland auf dem Gebiet der Verteidigung hervor. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern im vergangenen Jahr sowohl bei der Ausfuhr als auch bei der Einfuhr zweistellig zugenommen haben. Er denke aber, beide Länder seien sich bewusst, dass es noch Raum für Verbesserungen gibt.
Quelle: TASR