Bereits seit einigen Monaten vermelden die Weltmärkte ein Sinken der Preise für Lebensmittel. Der internationale Lebensmittelpreisindex FAO fiel seit seinem Höchststand im März 2022 inzwischen gar um 18 Prozent. Am stärksten sanken die Preise für Pflanzenöle mit bis zu 25 Prozent. Auch Milch und Milchprodukte wurden billiger, ihr Preis fiel auf ein 12-Monats-Tief. Insgesamt verzeichnete der Lebensmittelpreisindex bereits den zehnten Monat in Folge einen Rückgang. Für die Vebraucher*innen in der Slowakei ist diese internationale Trendwende bisher jedoch noch nicht zu spüren. Hier treiben Lebensmittel seit vielen Monaten die Inflation in die Höhe, weshalb der Preisdruck im slowakischen Handel nicht nachlässt. So kletterte etwa der Preis für Pflanzenöle praktisch das ganze letzte Jahr Monat für Monat. In ähnlicher Weise stieg auch der Preis für Hähnchenfleisch, das im Jahresverlauf um einen Euro pro Kilogramm verteuert wurde. Am Ende des Vorjahres zahlte man hierzulande für Mehl fast 30 Cent mehr als im Januar 2022. Geht es nach Landwirten, Lebensmittelproduzenten und Handelsketten, ist eine Senkung der Lebensmittelpreise aktuell noch keine Option. Jana Holéciová von der slowakischen Landwirtschaftskammer SPPK: "Wir können jetzt nicht erwarten, dass die Lebensmittelpreise auch bei uns um 50 Prozent sinken. Sicher nicht, denn bei uns in der Slowakei ist die Realität eine andere."
Dabei unterzeichneten die Handelsketten im März 2022 eine Erklärung zu fairen Preisen. Sie verpflichteten sich, ihre Margen für 13 Grundnahrungsmittel nicht unangemessen unter dem Deckmantel der Inflation zu erhöhen. Die Überwachung der Preise übernahm das Landwirtschaftsministerium. Dessen vorübergehender Chef, Samuel Vlčan (nominiert von OĽANO): "Wir erwarten, dass es im Zeitraum der nächsten zwei bis drei Monate bei einigen Lebensmitteln zu einer Verbilligung kommt."
Um dieser Erwartung Nachdruck zu verleihen, hat das Landwirtschaftsministerium für Mittwoch (15.2.) ein Treffen mit Vertretern der Lebensmittelbranche anberaumt.
Quelle: RTVS