Nach über 20 Jahren hat die Slowakische Nationalgalerie in Bratislava am Sonntag (11.12.) wieder ihre Tore geöffnet. Aus diesem Anlass bot sie ein ganztägiges Programm für Kinder und Erwachsene und auch erste Ausstellungen an. Tausende Besucher konnten zum ersten Mal die erneuerten Räumlichkeiten besichtigen, die ihnen so lange vorenthalten wurden. Über 5.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, Ateliers, eine Bibliothek, ein Café und auch ein öffentlicher Park hat die Nationalgalerie nun zu bieten. Die Kosten für dieses Erneuerungsprojekt beliefen sich auf insgesamt 79 Millionen Euro. Stolz auf die gelungene Arbeit ist auch Alexandra Kusá, die Generaldirektorin der Slowakischen Nationalgalerie: „Das ist praktisch das erste Treffen der Galerie mit ihrem Besucher. Deshalb ist dieser Tag sehr speziell für uns. Noch haben wir keine ständigen Ausstellungen. Noch haben wir nur eine Auftaktsausstellung. Aber das ist der erste Tag, das historische Jetzt.“
Diese Neueröffnung ist Bestandteil einer großen kulturellen Erneuerung, die jahrelang vorbereitet wurde: „Als die Slowakische Nationalgalerie entstand, sollte sie nicht nur einkaufen und ausstellen, sondern auch das kulturelle Leben ankurbeln. Wir haben die Galerie jetzt fertiggestellt und nun liegt es bei den Künstlern, etwas zu erschaffen. Denn endlich haben wir einen Raum, den wir füllen können.“
Das Sanierungsprojekt wurde mit dreijähriger Verspätung fertiggestellt. Schuld daran waren wirtschaftliche Probleme, die Aufdeckung von Konstruktionsproblemen, aber auch Lieferengpässe infolge der Coronapandemie. Nun solle es in der Galerie endlich lebendig werden. Kunst werde man hier nicht nur statisch betrachten, sondern leben, lehren und erschaffen. Die Architekten arbeiteten bei der Sanierung mit der Bedingung, die Handschrift von Vladimír Dedeček zu erhalten, der in den 1970er Jahren den umstrittenen Brückenbau ins Leben gerufen hatte. Dieser verbindet die historische Wasserkaserne und das Palais Eszterházy und stellt eine Verbindung von Neuem und Altem dar. In diesem Brückenbau und der Wasserkaserne sind bereits zwei Ausstellungen untergebracht. Das Palais Eszterházy dagegen bleibt noch bis zur vollständigen Eröffnung der Slowakischen Nationalgalerie geschlossen.
Quelle: RTVS