Industrie: Künstliche Intelligenz und ein möglicher Abbau von Arbeitsplätzen

Industrie: Künstliche Intelligenz und ein möglicher Abbau von Arbeitsplätzen

Die vierte industrielle Revolution klopft auch in der Slowakei an die Tür. Kein Wunder, denn hier im Land haben mehrere Automobilhersteller ihre Fabriken, und die digitale Transformation hat diese Branche fest im Griff. Industrie 4.0 ermöglicht eine intelligente Vernetzung von Maschinen und Arbeitsprozessen, doch Experten erwarten, dass infolge des Wandels zahlreiche Arbeitsstellen verloren gehen könnten. Die Automatisierung hat schon vor einiger Zeit begonnen und bisher mehr Arbeitsplätze erzeugt als vernichtet. Diesmal könnte es jedoch anders aussehen, denn die Maschinen sollen menschliche Arbeit nicht ergänzen, sondern ersetzen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die künstliche Intelligenz.

Laut der OECD gehört die Slowakei zu jenen Ländern Europas, die von dieser Entwicklung am meisten bedroht seien. Ein Drittel sämtlicher Arbeitsplätze könnte hier in naher Zukunft entweder abgebaut oder wesentlich abgewandelt werden. Dem Präsidenten der Slowakischen IT-Assoziation Emil Fitoš zufolge sehe die Lage bezüglich der Automatisierung gegenwärtig noch anders aus und den Fabriken fehle es an Arbeitskräften: „In den letzten zehn Jahren, seitdem die künstliche Intelligenz häufiger zum Einsatz kommt, konnte man in den betroffenen Bereichen weder einen Abbau von Arbeitsplätzen noch eine Gehaltskürzung verzeichnen.“

Die Roboter können den Arbeitsmarkt aber auch positiv beeinflussen. Dies zeigt sich zum Beispiel auch in Deutschland. Laut den Angaben der International Federation of Robotics (IFR) habe die deutsche Autoindustrie den höchsten Grad der Robotisierung unter allen Branchen in Europa — mit etwa 1.150 Robotern pro 10.000 Angestellten. Trotzdem sei die Anzahl der Jobs in der deutschen Autobranche zwischen 2010 und 2015 um 93.000 gestiegen. Umschulungen und Fortbildung werden jedoch künftig für viele Arbeitskräfte zu einer Notwendigkeit werden. Geht es nach Emil Fitoš, bestehe vor allem hierbei in der Slowakei noch großer Nachholbedarf. Die Regierung habe zwar bereits eine Strategie des lebenslangen Lernens verabschiedet, diese wartet allerdings noch darauf, implementiert beziehungsweise in einer gesetzlichen Form zur Geltung gebracht zu werden.

Die künstliche Intelligenz besitzt das Potenzial, die Industrie grundsätzlich zu verändern. Dies gilt auch für kleinere Wirtschaftssysteme, wie eben auch das slowakische. Sie kann nicht nur Herstellungsprozesse optimieren, sondern auch zur höheren Energieeffizienz beitragen, etwa bei der Steuerung von Batteriespeichern. Solche gibt es mittlerweile auch in der Slowakei, obwohl es sich bislang nur um vereinzelte Testprojekte handelt.

Quellen: RTVS, Siemens

Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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