In der Slowakei gilt eine Impfpflicht bei der Impfung gegen Grippe und Pneumokokken für die Kunden sozialer Einrichtungen. Trotzdem ist nur jeder Fünfte gegen Pneumokokken geimpft und nur zwei Drittel haben eine Grippeimpfung absolviert. Darauf machte am Montag (24.10.), der Arzt der Selbstverwaltungsregion Bratislava Tomáš Szalay aufmerksam: “Die Kunden sozialer Einrichtungen sind aus mehreren Gründen verletzlicher. Deswegen legt eine Verordnung des Gesundheitsministeriums fest, dass sie alle gegen Grippe und Pneumokokken geimpft werden müssen. Das Gesundheitsamt kontrolliert regelmäßig, in welchem Ausmaß diese Verordnung in der Praxis eingehalten wird. Die jüngsten Ergebnisse zeigen, dass die Situation nicht sehr optimistisch ist. Dabei können diese Erkrankungen für Senioren auch tödlich enden.“
Laut Tomáš Szalay wird jährlich gegen Grippe und aller fünf Jahre gegen Pneumokokken geimpft. Ein Problem sei, dass diese Pflicht bei der Aufnahme in die Einrichtung nicht nachgewiesen werden muss und die Kunden oft verschiedene Hausärzte haben. Als Lösung schlägt der Arzt mobile Impfeinheiten vor, die einzelne Seniorenheime aufsuchen und in kurzer Zeit alle Bewohner impfen könnten, ähnlich, wie es bei den Covid-19-Impfungen war. Zurzeit ermöglichen es die Regeln nicht, laut derer für diese Leistungen Hausärzte entlohnt werden.
Wie der Chef der Klinik für Pneumologie, Phthisiologie und Diagnostik der Slowakischen Gesundheitsuniversität und des Universitätskrankenhaues Bratislava Štefan Laššán informierte, sterben in der Slowakei jährlich über 2.500 Menschen an den Folgen saisonaler Atemwegserkrankungen. Gefährdet sind besonders Senioren ab 65 Jahren und chronische Patienten. Die häufigste Ursache für bakterielle Lungenentzündungen sind Pneumokokken. Der Lungenentzündung geht oft eine Grippe oder eine Covid-19-Infektion voran. Dabei gibt es zurzeit gegen alle drei Infektionen Impfstoffe. Štefan Laššán wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der Impfung hin, die auch den Krankheitsverlauf mildern kann.
Quelle: TASR