Historisch größte Rentenerhöhung reicht nicht, um Inflation zu begegnen

Historisch größte Rentenerhöhung reicht nicht, um Inflation zu begegnen

Die Slowakischen Rentnerinnen und Rentner werden es ab Januar besser haben. Ihre Renten werden nämlich nächstes Jahr um 11,8 % angehoben, was die größte Erhöhung in der Geschichte der selbständigen Slowakei darstellt. Die durchschnittliche Altersrente, die Ende September dieses Jahres bei über 517 Euro lag, steigt damit um mehr als 61 Euro. Dies reiche jedoch nicht aus, um der hohen Inflation zu begegnen, so die Vizepräsidentin des Verbands der Rentner in der Slowakei, Valéria Pokorná: „Das ist ein Rekord im Vergleich zu den Vorjahren. Unter dem Gesichtspunkt ist es positiv, dass 11,8 % eine höhere Leistung als in den Vorjahren sind. Diese wird allerdings die hohe Inflation der Rentner von 16 % immer noch nicht decken.“

Erhöht werden die Renten entsprechend der aktuellen Steigerung der Verbraucherpreise für Waren und Dienstleistungen, die hauptsächlich von Rentnerinnen und Rentnern genutzt werden. Dazu der Ökonom Vladimír Baláž von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften (SAV): „Rentner haben eine etwas andere Verbrauchsstruktur als zum Beispiel Angestellte. Darin dominieren vor allem Lebensmittel und Ausgaben für Wohnen und Gesundheit.“

Eine höhere Rente erhalten ab 1. Januar rund 1,4 Millionen Menschen in der Slowakei. Die Änderung gilt jedoch nicht für Bezieher und Bezieherinnen der Mindestrente. Bei 30 Arbeitsjahren beträgt diese 334 Euro und hätte ursprünglich eingefroren bleiben sollen. Das slowakische Sozialministerium bereitet nun jedoch auch für diese Menschen Änderungen vor. Diese seien, so heißt es, so gestaltet, dass der Zweck der Mindestrente gewahrt bleibe und Rentenempfänger als Individuen nicht in eine finanzielle Notlage geraten.

Um nicht in eine solche zu schlittern, arbeiten viele Rentnerinnen und Rentner in der Slowakei ganz selbstverständlich weiter, solange es ihnen ihre Gesundheit erlaubt. Aus der letztjährigen Volkszählung geht hervor, dass unter den rund 2.172.000 Berufstätigen im Land mehr als 309.000 Rentnerinnen und Rentner sind. So gehört es hierzulande auch zum gewohnten Bild, von über 64-Jährigen an der Supermarktkasse bedient zu werden.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: TASR

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