Synagoge in Trenčín wird erneuert

Synagoge in Trenčín wird erneuert

Die Synagoge im Zentrum der nordwestslowakischen Bezirksstadt Trenčín ist ein Nationales Kulturdenkmal und wird aktuell instandgesetzt. Im Inneren des Gebäudes laufen wichtige Umbaumaßnahmen. So wird zum Beispiel der Bodenbelag aus den 1970er Jahren entfernt. Oľga Hodálová, Vorsitzende der Jüdischen Religionsgemeinde in Trenčín, erklärt: „Wir müssen unpassende und ungeeignete Anstriche, Abdeckungen und Böden beseitigen. Erst dann wird es möglich sein, den wunderbaren Chagall-Art-Deco-Stil wiederherzustellen, der sich unter alledem befindet.“

Oben sieht man eine wunderbare blaue Kuppel – ist sie auf dem Gebiet der Slowakei einmalig...: „Ja, die ganze Synagoge ist einzigartig, einen solchen Art-Deco-Stil findet man slowakeiweit nirgendwo sonst. Der hinter uns befindliche Teil wird selbstverständlich auch erneuert, das ist ja der wichtigste Teil der Synagoge. Dort befindet sich – und wird auch fortan aufbewahrt – der Tora-Schrein.

Während der archäologischen Untersuchungen des Kraters unter dem Fußboden wurden neben diversen Gegenständen sogar auch Teile der städtischen Befestigungsmauer sowie Fundamente der früheren Synagoge gefunden. Das Baugeschehen wird jeden Tag von einem Archäologen überwacht – Samuel Adámek: „Die Synagoge steht dort, wo früher eine Linie der Stadtbefestigung entlangführte. Auch das lässt uns annehmen, dass hier viele neue archäologische Funde möglich sind. Zum Beispiel Reste von Architekturen. Wir fanden unter anderem namentlich gekennzeichnete Backsteine.“

Einst verfügte die Synagoge über Glasmalereien in allen Fensteröffnungen. Bis heute ist dieses Element nur auf einer Seite erhalten, die gegenüberliegende wurde während einer Bombardierung im Zweiten Weltkrieg zerstört. Doch auch dieser so traurige wie erinnerungsträchtige, heutzutage als Makel geltende Zustand soll bereinigt werden. Die Rekonstruktionsarbeiten im Wert von ungefähr einer Million Euro sollen voraussichtlich im April 2024 abgeschlossen sein. Das Gebäude wird danach eine Exposition der jüdischen Kultur des mittleren Waagtals beherbergen sowie als modernes Kulturzentrum dienen. Das Gebäude wurde vom Berliner Atelier des in Trenčín geborenen Architekten Richard Scheibner entworfen und 1913 eröffnet. Das Projekt wird aus den Mitteln der EWR-Fonds und des slowakischen Staatshaushalts finanziert. Vor dem 2. Weltkrieg lebten in der damals etwa 13.000 Einwohner zählenden Stadt ungefähr 2.000 Jüdinnen und Juden, die meisten wurden vom klerofaschistischen slowakischen Kriegsstaat in Vernichtungslager geschickt. 2026 wird die Stadt Trenčín zusammen mit dem finnischen Oulu Europäische Kulturhauptstadt sein.

Quelle: Správy RTVS
Kay Zeisberg; Foto: TASR

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