Arbeiten bei Hitze: Trink-Regime und Pflichten der Arbeitgeber

Arbeiten bei Hitze: Trink-Regime und Pflichten der Arbeitgeber

Die aktuelle Hitzewelle erschwert das Leben auch in der Slowakei. Doch nicht alle Berufsgruppen sind von den hohen Temperaturen gleichermaßen betroffen. Übersteigt die Temperatur 30 °C, ist der jeweilige Arbeitgeber verpflichtet, für das sogenannte Trink-Regime seiner Beschäftigten Sorge zu tragen. Wenn jetzt in der Küche einer Schulkantine 700 Mittagessen zubereitet werden, herrschen dort Temperaturen weit über 30 °C – wie zum Beispiel in der ostslowakischen Metropole Košice. Die Köchin Františka Dibďáková erzählt: „Die Arbeit hier ist anstrengend. Es ist heiß hier. Und wir haben keine Abzugshauben, keine Absaugung, nichts. Wir öffnen die Fenster und sorgen für Durchzug.“

Die Straßenbauarbeiter müssen wiederum ihre Arbeitszeit oft auch unter praller Sonne verbringen. Die von RTVS angesprochenen Männer sagen, dass sie sich einfach daran gewöhnt haben, selbst diejenigen, die keine Kopfbedeckung tragen: „Wir wechseln uns ab und halten das Trink-Regime ein. Es macht mir nichts aus. Bisher geht’s, da der Wind weht. Das ist gut!“

Im Eisenhüttenwerk U.S. Steel bekommt die Belegschaft neben Mineralwasser auch isotonische Getränke. Das Personal kann zudem Kühlungswesten sowie -stirnbänder tragen. Ján Bača, Pressesprecher des Industrieunternehmens: „Es ist sehr wichtig, dass die Führungskräfte auf das regelmäßige Abwechseln der Schichten achten. Jene, die an den besonders exponierten Arbeitsplätzen arbeiten, sollen die Möglichkeit erhalten, sich in klimatisierten Räumen zu erholen.“

Bei sehr hohen Temperaturen müssen sich die Arbeitgeber um das Trinkregime des Personals kümmern und können auch die Arbeitszeiten anpassen, ohne dass dabei die Entlohnungsmodalitäten beeinträchtigt werden. Der Pressesprecher des Nationalen Arbeitsinspektorats, Ladislav Kerekeš: „Das bedeutet, dass der Arbeitende beispielweise früher anfangen kann. Oder dass es mehr Pausen während der Arbeitszeit geben muss, damit sich die MitarbeiterInnen abkühlen können – wenn es möglich ist, können sie duschen oder wenigstens die Haut mit kaltem Wasser erfrischen.“

Auch das Tragen geeigneter Arbeitskleidung spiele eine wichtige Rolle, bei Hitze sei Bekleidung aus nicht synthetischen Materialien zur Verfügung zu stellen, damit der Schweiß besser abgeleitet wird und sich die Beschäftigten etwas besser fühlen, so Kerekeš. Untersuchungen zeigen, dass die meisten Firmen oder Geschäftsleitungen diesbezüglich ihren Pflichten nachkommen. Im letzten Jahr wurden besonders wenige Beschwerden registriert: in Bratislava waren es drei, in Košice zwei und in Banská Bystrica eine. Die angezeigten Unternehmen mussten die festgestellten Mängel beseitigen.

Quelle: Správy RTVS

Kay Zeisberg, Lenka Bodová; Foto: TASR

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