Umfrage: SlowakInnen neigen zu Regelverstößen am Steuer

Umfrage: SlowakInnen neigen zu Regelverstößen am Steuer

Im vergangenen Jahr haben sich in der Slowakei fast 12.000 Verkehrsunfälle ereignet. Obwohl die Unfallrate sinkt, wurden bei 200 Unfällen Menschen getötet und mehr als 850 Menschen schwer verletzt. Laut Polizei sind Unaufmerksamkeit und Geschwindigkeitsüberschreitung die häufigsten Unfallursachen. Diese Probleme haben die Autofahrer in der jüngsten Umfrage auch selbst eingestanden. Ungefähr 12.500 Personen in 11 Ländern nahmen daran teil. Dass den SlowakInnen Regelverstöße nicht fremd sind, räumten auch die Befragten in der Umfrage ein, sagt Mia Bajáková von der Stiftung Vinci Autoroutes: „Der Umfrage zufolge überschreiten 84 Prozent der slowakischen Autofahrer das Tempolimit um mehrere Kilometer pro Stunde.“

Dazu kommt der Umstand, dass Menschen generell dazu tendieren, ihre Grenzen zu überschreiten, so der Verkehrspsychologe Petr Klubert: „Man stellt sich dann vor, dass man noch alles unter Kontrolle hat, dass es noch okay ist. Aber jene körperlichen Parameter, die das Fahren, Reaktionszeiten und ähnliches betreffen, sind dann deutlich verlängert, was ein viel höheres Risiko bedeutet.“

Immerhin 10 Prozent der befragten SlowakInnen gaben an, sie seien bereits oder beinahe in einen Unfall geraten, weil sie beim Autofahren am Smartphone hantierten. Außerdem gaben fast 80 Prozent zu, ein solches, selbst wenn sie hinter dem Steuer sitzen, meist in der Hand zu haben. Mia Bajáková: „Sie versenden SMS, E-Mails und nehmen an verschiedenen Online-Meetings teil. Sieben Prozent der Befragten in der Slowakei gaben sogar zu, während der Fahrt Filme oder Videos anzusehen.“

Beim Lenken eines Fahrzeugs kann bereits die geringste Ablenkung fatale Folgen nach sich ziehen, warnt Pavol Kajánek vom slowakischen Institut für Verkehrsforschung: „Jede Ablenkung der Aufmerksamkeit ist sehr gefährlich und kann zu einem schweren Unfall führen. Jüngste Forschungen zeigen, dass auch freihändiges Telefonieren über die Handsfree-Funktion Gefahren birgt. Denn auch dabei lenkt der Fahrer seine Aufmerksamkeit auf eine andere Tätigkeit.“

Im Vorjahr trugen sich die meisten Unfälle in der Slowakei an einem Freitag zu. Laut Polizei war das Unfallrisiko im Zeitfenster zwischen 16 und 20 Uhr am größten.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: TASR

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