Košice will Obdachlosen eine sichere Unterkunft bieten

Košice will Obdachlosen eine sichere Unterkunft bieten

In Košice leben etwa 2.500 Obdachlose. Košice ist nach Bratislava die zweitgrößte Stadt der Slowakei und liegt im Osten des Landes, unweit der Grenze zu Ungarn. Als Obdachlose klassifiziert die Stadtverwaltung auch Menschen, die zwar nicht auf der Straße leben, aber in ungeeigneten und gefährlichen Behausungen wohnen. Die Stadt will den Obdachlosen mit mehreren Projekten helfen. Dass erklärte die stellvertretende Oberbürgermeisterin Lucia Gurbáľová am Donnerstag (2.6.). Der Stadt liegen neue Erkenntnisse über die Wohnsituation der Obdachlosen vor. Eine konkrete Siedlung wird dabei als besonders gefährlich eingestuft. Die Menschen leben dort an einer Bahnstrecke. Sie überschreiten die Gleise und sorgen für Chaos. Gurbáľová sieht die gegenwärtige Situation als großes Risiko für das Leben und die Gesundheit dieser Menschen.

Die Stadt hat bereits ein Projekt, dass den Obdachlosen eine Unterkunft bieten soll. Es läuft unter dem Namen „Housing first“. Dieses habe sich bewährt und soll nun um neun Wohnungen erweitert werden. Gurbáľová betont ein zentrales Hindernis, mit dem die Stadt zu kämpfen hat:„Es ist sehr traurig: Die Einwohner von Košice sehen das Problem der Obdachlosen und wollen, dass es gelöst wird. Sobald wir aber mit einem Projekt kommen, sehen wir: Die Anrainer haben keine Lust, Obdachlose in ihre Gemeinschaft zu integrieren. Und genau hier wollen wir Aufklärung leisten, denn: Wenn man den Obdachlosen hilft, dann hilft man der ganzen Gemeinschaft, dann hilft man auch sich selbst.

Die fehlende Akzeptanz zeigt sich auch am Beispiel der hiesigen Erzdiözese, die selbst eine Unterkunft für Obdachlose betreibt. Die aktuell genutzten Räumlichkeiten sind unzureichend. Ein neues Gebäude hätte errichtet werden sollen. Dagegen wurde jedoch eine Petition organisiert. Über 6.000 Menschen haben sie unterzeichnet. Schlussendlich ist aus dem Projekt nichts geworden. Die Stadt versucht es nun erneut: Eine moderne Unterkunft ist in Planung. Geht es nach Gurbáľová, so muss dem Problem der Wohnungslosigkeit auch auf höheren politischen Ebenen begegnet werden.

Quelle: TASR

Michael Thanei, Foto: TASR

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