Protest der Bahnunternehmen: Güterverkehr in kritischem Zustand

Protest der Bahnunternehmen: Güterverkehr in kritischem Zustand

Lokomotiven der Bahnfrachtunternehmen sind am Dienstag (3.5.) unter lautem Hupen mehr als eine halbe Stunde um Bratislava gefahren. Die Beförderer wollten damit auf die Probleme im Bahnverkehr aufmerksam machen, darunter auf das fehlende Geld für den Transit.

Viele Länder weigern sich, Güter auf der Schiene durch die Slowakei zu transportieren, weil diese in einem schlechten Zustand seien. „Züge, die die Slowakei umgehen können, tun dies. Dies hat geografische, aber vor allem aber auch wirtschaftliche und betriebliche Gründe“, sagt der Präsident der Vereinigung der slowakischen Eisenbahnunternehmen, Ján Biznár: „Wenn der Zug von Budapest nach Rotterdam pünktlich im Zielbahnhof eintreffen soll, fährt er lieber über Wien als über die Slowakei."

Man habe sich dreißig Jahre lang nicht darum gekümmert, sagt Verkehrsminister Andrej Doležal (aufgestellt von Sme rodina): „Es wird weitere dreißig Jahre dauern, bis wir die Eisenbahninfrastruktur in einen akzeptablen Zustand bringen. Es gibt Abschnitte, auf denen 10 bis 20 km/hgefahren wird, während die ursprüngliche Geschwindigkeit im Korridor 100 oder 120 km/hbeträgt."

Die Bahnunternehmen fordern, einen Teil der beförderten Güter vom Lkw auf die Bahn zu verlagern. Sie argumentieren auch mit Umweltgründen. Bahnexperte Jiří Kubáček unterstreicht: „Das Ziel ist nicht, dass diese Transportarten miteinander konkurrieren, sondern dass lange, konzentrierte Transporte auf der Schiene mit hoher Geschwindigkeit ablaufen. Die letzte und die erste Meile, also die Fahrt zum Umschlagterminal, soll per Lkw erfolgen."

Laut Pavol Piešťanský vom Verband der slowakischen Straßentransporteure ČESMAD sei die Slowakei zeitlich gesehen mit Waren viel schneller per Straße zu erreichen. Im Land fehle die logistische Infrastruktur. So gibt es in der Slowakei nur ein Güterterminal, das für den Containerumschlag genutzt wird. Laut dem Bahnexperten wären jedoch mindestens vier ideal.

Quelle: RTVS

Marika Antašová, Foto: TASR

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