Die slowakischen Lebensmittelproduzenten sind ernsthaft von den extrem steigenden Preisen der Einsatzmittel (Inputs) bedroht. Das slowakische Landwirtschaftsministerium plant daher eine sogenannte Milchvertikale – also die ganze Kette von den Viehhaltern über erste Milchverarbeiter bis hin zu den Endproduzenten von Milchprodukten – zu fördern. Darüber informierte am Montag (2.5.) Landwirtschaftsminister Samuel Vlčan (nominiert von OĽANO). Ihm zufolge habe das Ressort für diese Zwecke 170 Millionen Euro bereitgestellt. Die Subventionen sollen den Landwirten helfen, Investitionsschulden zu begleichen: “Die Förderungen aus dem neuen Strategieplan der Gemeinsamen Agrarpolitik sowie aus aktuellen Programmen sollen helfen, dass mindestens 110.000 Milchkühe in der Slowakei erhalten bleiben, um genug Milch für slowakische Molkereien zu sichern.“
Die Anträge auf Förderungen konnten bis zum vergangenen Freitag (29.4.) gestellt werden. Das Ministerium erhielt insgesamt 625 Anträge. Aktuell können Landwirte Hilfe aus dem weiteren Paket in Höhe von acht Millionen beantragen. Interessenten sollen einen Fragebogen ausfüllen und somit Kompensationen für Energie-Kosten beantragen. Diese Gelder sollen ihnen dann in der zweiten Jahreshälfte zur Verfügung stehen.
Der Präsident des slowakischen Molkereiverbandes Marián Šolty meint jedoch, dass auch die Verbraucher als ein Bestandteil der Milchvertikale gefördert werden sollten: “Die Milchvertikale beginnt bei der Herstellung von Milch und endet beim Kauf von Milchprodukten. Wir möchten also an die Regierung appellieren, dass sie auch die Verbraucher fördert. Wenn die nicht genug finanzielle Mittel für den Kauf slowakischer Milchprodukte haben, ist unsere ganze Mühe vergeblich.“
Laut Juraj Blada, Direktor der Molkerei Zvolenská mliekáreň, sei die Förderung seitens des Staates nötig, um den Viehbestand beizubehalten und die Milchproduzenten zu retten. Die meisten von ihnen hätten aktuell Probleme mit hohen Preisen von Energie sowie von Materialien, die für die Herstellung nötig sind.
Quelle: TASR