Die Slowakei ist bei Kernbrennstoffen zu hundert Prozent von Einfuhren aus Russland abhängig. Die Uranvorräte in der Lagerstätte Kurišková bei Košice könnten den Energiebedarf des Landes für mindestens 50 Jahre decken. Das Thema des Uranabbaus wurde vor ein paar Tagen von Wirtschaftsminister Richard Sulík (SaS) in einer RTVS-Diskussion wieder aufgegriffen.
Das Vorkommen am Berg Jahodná enthält durchschnittlich 15 000 Tonnen reinen Urans. Laut dem Vorstandsvorsitzenden der Slowakischen Bergbaukammer, Michal Cehlár, könnte man darüber nachdenken, nichts an die Oberfläche zu bringen außer dem Konzentrat selbst. Dem Abbau müssten die Bewohner der Region zustimmen, die sich jedoch bereits früher dagegen ausgesprochen haben. Die Sprecherin der Selbstverwaltungsregion Košice, Anna Terezková, teilte mit: „Wie in der Vergangenheit, so werden wir uns auch in Zukunft für ein vollständiges Verbot des Uranabbaus im Gebiet Jahodná bei Košice einsetzen.“
Das Potenzial der Uranlagerstätte wird vom Wirtschaftsministerium analysiert, das an der sogenannten Rohstoffpolitik arbeitet. Staatssekretär Karol Galek erklärt: „Dies bedeutet keinesfalls, dass man dort mit dem Abbau beginnen soll. Sollte das aber in der Zukunft notwendig sein, werden diese Ressourcen geprüft sein und wir werden sie abbauen können.“
Michal Cehlár von der Slowakischen Bergbaukammer, weist allerdings hin: „Sollte dieses Vorkommen in der Zukunft ausgebeutet werden, werden wir bis dahin bestimmt noch über keine eigene Technologie zur Anreicherung dieses Urans verfügen. Wir würden also auf jeden Fall mit jemandem zusammenarbeiten, der dieses Erz für unsere Technologie in Kernkraftwerken anreichern kann."
Sollte in der Ostslowakei künftig doch Uran abgebaut werden, möchte man dafür ein modernes Bergwerk bauen. Man würde eine ähnliche Technologie einsetzen, wie sie zum Beispiel beim Wolfram-Bergbau im österreichischen Mittersill verwendet wird.
Quelle: RTVS