Ábelová im Bezirk Lučenec profitiert von Geflüchteten aus der Ukraine. Wie viele andere Orte in der Südslowakei litt auch dieses Dorf unter Abwanderung. Dank dem jüngsten Zuzug neuer BewohnerInnen aus dem östlichen Nachbarland gibt es dort nun mehr UkrainerInnen als Einheimische im produktiven Alter. Bisher haben im 200-Einwohner-Dorf fast 40 Flüchtlinge aus der Ukraine ein neues Zuhause gefunden. Dadurch erlebt auch die Bautätigkeit im Ort einen Boom. Und die BewohnerInnen von Ábelová sind froh über ihre neuen NachbarInnen: "Sie sind geschickt, ich wohne hier in der Nähe und sie arbeiten hier am Haus. Ich sehe, wie sie von morgens bis abends arbeiten und könnte mir vorstellen, dass sie dauerhaft hierbleiben."
"Hier leben vor allem ältere Menschen, deshalb denke ich, dass dadurch der Ort wieder auflebt. Und so verändert sich wohl auch unser Leben zum Besseren."
In Häuser, die noch bis vor Kurzem leerstanden, sind bereits Menschen aus der Ukraine eingezogen. Weitere werden gemeinsam mit den Einheimischen renoviert. Neben der Bauwirtschaft profitiert auch der örtliche Landwirtschaftsbetrieb von den neuen Arbeitskräften aus dem Nachbarland. Der Bürgermeister von Ábelová, Jaroslav Maslen (Smer-SD): „Wir sind froh, dass sie hier sind, weil wir keine Leute hatten, die wir auf der Farm einstellen konnten. Und die Geflüchteten helfen uns nun dabei, dem Dorf wieder Leben einzuhauchen."
Einer von ihnen ist auch Aurel, der zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine noch in Spanien arbeitete. Im März beschloss er, näher an seine Heimat zurückzukehren und seinen Landsleuten zu helfen: „Sie geben uns Arbeit und einen Unterhalt. Die Menschen hier sind nett zu uns - auch der Bürgermeister. Meine Frau ist Krankenschwester und sie kam auch hierher."
Die meisten der Geflüchteten aus der Ukraine kommen aus Städten. Trotzdem zeigen sie keine Scheu vor der Arbeit auf dem Land. Jaroslav Maslen: "Einige von ihnen haben bereits Interesse bekundet, auf Dauer hierzubleiben. Sie bemühen sich sehr, jeder von ihnen will arbeiten und alle wollen so schnell wie möglich auf eigenen Beinen stehen und nicht von uns abhängig sein. Und eigentlich sind sie dies auch gar nicht mehr."
So werden in Ábelová unter Mithilfe der Geflüchteten alte und seit langem leerstehende Gebäude renoviert. Diese sollen später als Unterkünfte für die MitarbeiterInnen der örtlichen Farm oder für touristische Zwecke dienen.
Quelle: RTVS