US-Außenministerium über Menschenhandel in der Slowakei

US-Außenministerium über Menschenhandel in der Slowakei

Die Slowakei gehört zu den Ländern, die am besten gegen Menschenhandel vorgehen. Das US-amerikanische Außenministerium veröffentlichte seinen jährlichen Bericht dazu. Dort ist festgehalten, dass die Slowakei ein Quell-, Transit- und Zielland für Männer, Frauen und Kinder ist, die zu Arbeit und sexuellen Handlungen gezwungen werden.

Die Opfer von Zwangsarbeit in der Slowakei stammen vor allem aus der Ukraine, Moldawien, Bulgarien, Rumänien und dem Vietnam.

Slowakische Frauen und Männer werden dem Dokument zufolge vor allem in der Landwirtschaft und im Bauwesen in Westeuropa, besonders in Großbritannien, ausgebeutet. Die meisten Opfer sind Frauen. Sie werden beispielswiese in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Prostitution gezwungen. Besonders gefährdet sind slowakische Frauen, die der Roma-Minderheit angehören. Sie werden häufig nach Großbritannien verschleppt und genötigt, einen Mann aus einem Drittland zu heiraten. Viele dieser Frauen landen im Rotlichtmilieu. Die Roma-Minderheit sei dem Bericht zufolge häufig Ziel des Menschenhandels. Arbeitslosigkeit und mangelhafte Bildung seien Gründe dafür. Menschenhändler finden ihre Opfer über Familie und Bekannte. Sie suchen gezielt nach Personen mit Einschränkungen oder hohen Schulden.

Das US-Ministerium legt der Slowakei auch Empfehlungen ans Herz. Regierungsbeauftragte, die mit möglichen Opfern in Kontakt kommen, sollen extra Trainings erhalten, um sofort die ersten Anzeichen von Menschenhandel zu erkennen. Der Staat wird aufgefordert, den Opfern mehr Geld für Rechtsbeistände zu zahlen. Zu schnelle oder verzögerte Prozesse seien Schwächen der slowakischen Gerichte. Weiter wird kritisiert, dass die slowakische Polizei Opfer der Roma-Gemeinschaft wieder in ihre ursprüngliche Umgebung zurückbrachte.

Das slowakische Innenministerium startete andererseits eine Fernsehkampagne, die auf die ersten Anzeichen von Menschenhandel hinweist. Besonders bei Arbeitsangeboten aus dem Ausland sei Vorsicht geboten. Außerdem wurde ein Aufklärungsprojekt ins Leben gerufen, das sich besonders an Roma richtet, die ins schottische Glasgow reisen. Über Plakate in Einkaufszentren, an öffentlichen Plätzen und Flughäfen erfahren Passanten mehr über die Gefahr des Menschenhandels. Außerdem wurde eine Hotline für Betroffene eingerichtet. Dort hilft die Internationale Organisation für Migration IOM bei einem Anruf.

Quelle: www.state.gov, Sme

 

Katrin Litschko

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