Unweit des Bratislavaer Krankenhauses Ružinov und des naheliegenden Sees soll ein zentrales Denkmal für die Opfer der Erkrankung Covid-19 in der Slowakei entstehen. Die Bürgervereinigung Skutočné obete (Wahre Opfer), die die Hinterbliebenen vertritt, unterzeichnete mit der Hauptstadt und dem Metropol-Institut von Bratislava MIB eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit. Im Laufe von drei Monaten soll ein künstlerisch-architektonischer Wettbewerb ausgeschrieben werden. Laut einer der Gründerinnen der Vereinigung Wahre Opfer, Lenka Straková, soll das Denkmal nicht nur als Trost für Familienmitglieder der Opfer dienen, sondern als ein Memento für die Tragödie dieser Zeit und des gesellschaftlichen, politischen und persönlichen Versagens. Zugleich soll es symbolisieren, dass wir gegenseitige Hilfe und Solidarität brauchen: „Die Slowakei ist ein Land, das von der Pandemie stark betroffen wurde. Mit der Anzahl der Opfer pro Kopf besetzen wir vordere Plätze in Statistiken. Bis heute erlagen bei uns über 23.000 Menschen dieser Erkrankung.“
Das Krankenhaus Ružinov ist Bestandteil des Universitätskrankenhauses Bratislava, der größten Gesundheitseinrichtung slowakeiweit. Das Denkmal in dessen Nähe soll die übermenschlichen Bemühungen des medizinischen Personals aus der ganzen Slowakei bei der Rettung von Patientenleben, auch vor dem neuen Coronavirus, symbolisieren, stellte der stellvertretende Direktor für Gesundheitsfürsorge des Krankenhauses Ružinov, Igor Bartl, fest. Er machte darauf aufmerksam, dass ähnliche Denkmäler in der Slowakei schon im Mittelalter, zur Zeit der Pestepidemien errichtet wurden. Bekannte Pestsäulen stehen auf dem Fischerplatz in Bratislava, in Kremnica oder in Banská Štiavnica: „Für uns ist es eine große Ehre, dass das neue Denkmal gerade bei unserem Krankenhaus stehen wird. Besonders schlimm war bei uns die zweite Welle, während der wir in einem Monat über 150 Todesfälle hatten. Für unsere Mitarbeiter war das eine sehr schwere Zeit.“
Der Bau des Denkmals soll aus Spenden finanziert werden. Mit seiner Fertigstellung rechnet man in einem oder zwei Jahren. Die Bürgervereinigung arbeitet außerdem daran, in der Slowakei auch einen Gedenktag für die Opfer von Covid-19 zu institutionalisieren.
Quelle: TASR