In Bratislava wurde am Montag (28.3.) ein zentrales Assistenzzentrum für Geflüchtete aus der Ukraine in Betrieb genommen. Diese finden dort nun alle nötigen Informationen, können vorübergehenden Schutz beantragen, Behördenwege erledigen, sich juristisch beraten lassen, sowie materielle Hilfe oder eine Unterkunft erhalten. Untergebracht ist das rund um die Uhr geöffnete Zentrum im Gebäude des ehemaligen provisorischen Busbahnhofs an der Bottova Straße. Die Einrichtung soll für Geflüchtete nach dem Hotspot am Hauptbahnhof die nächste Anlaufstelle bilden, so Bratislavas Krisenkoordinator Ivan Peschl: "Wir teilen die Menschen in zwei Gruppen auf, und zwar in jene, die nur auf der Durchreise sind und jene, die hier bleiben wollen – egal, ob auf kurz- oder langfristige Sicht. Letztere leiten wir weiter zum Zentrum hier an der Bottova, wo wir sie registrieren und sie auch alle nötigen Dokumente und Informationen beantragen können."
Im neuen Assistenzzentrum steht auch ein Raum für stillende Mütter oder Frauen mit Kindern bereit. Dieser kann ebenso wie alle anderen Kapazitäten je nach Bedarf erweitert werden. Fürs Erste ist die Kapazität der Einrichtung auf die Betreuung von bis zu 2.500 Geflüchteten täglich ausgerichtet. Dabei sollen den Menschen alle wichtigen Leistungen unter einem Dach geboten werden, so Bratislavas Oberbürgermeister Matúš Vallo (Team Vallo, PS, SPOLU): "Dies betrifft nicht nur Aspekte wie Erholung, Essen, Versorgung von Kindern und so weiter, was für uns sehr wichtige Punkte sind. Wir bieten hier auch die Möglichkeit der Besorgung aller nötigen Dokumente und des Kontakts mit Behörden wie dem Sozialamt, dem Arbeitsamt – alles, was notwendig ist, damit die Menschen hier vorübergehend leben können."
Im neuen Assistenzzentrum stehen auch 25 BeamtInnen der Polizei zur Verfügung, die eine Dependance der aktuell überlasteten zentralen Anlaufstelle der Fremdenpolizei in Bratislava-Vajnory bilden. Täglich werden rund 220 Mitarbeiter der Stadt, von Ämtern, NGOs und Ehrenamtliche im Schichtdienst im Assistenzzentrum beschäftigt sein.
Ursprünglich sollte das Gebäude des ehemaligen provisorischen Busbahnhofs abgerissen werden. Nun stellt es sein Eigentümer, eine Immobiliengruppe, der Stadt für ein Jahr kostenlos zur Verfügung. Energie- und Betriebskosten sowie ein Teil der Grundversorgung für die ankommenden Geflüchteten werden vom Staatshaushalt gedeckt. Bis Montag haben rund 11 800 Geflüchtete aus der Ukraine vorübergehenden Schutz in der slowakischen Hauptstadt beantragt.
Quelle: RTVS, Magistrat Bratislava