Neue Anlaufstelle und Zeltstadt für Geflüchtete in Michalovce

Neue Anlaufstelle und Zeltstadt für Geflüchtete in Michalovce

Bis Mittwoch (16.3.) sind mehr als 220.000 Geflüchtete aus der Ukraine in der Slowakei angekommen. Die meisten überqueren den Grenzübergang in Vyšné Nemecké, wo sich seit Ausbruch des Kriegs eine Zeltstadt gebildet hat und sich Freiwillige um die ankommenden Menschen gekümmert haben. Nun übernimmt der Staat diese Aufgabe und hat zu diesem Zweck ein Erstaufnahmezentrum im rund 30 Kilometer von der Grenze entfernten Michalovce eingerichtet. Dort steht den Geflüchteten eine Zeltstadt mit Grundversorgung, Informationen und Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Außerdem gibt es dort die Möglichkeit, temporären Schutz in der Slowakei zu beantragen. In Vyšné Nemecké soll es jedoch auch weiterhin eine Erstversorgung für Geflüchtete geben, die Zeltstadt wird allerdings bereits abgebaut. Der Koordinator des staatlichen Migrationsamts, Branislav Tichý: „Es bleibt ein sogenanntes Willkommensteam vor Ort. Das sind Leute, die eine erste Anlaufstelle für Flüchtlinge aus der Ukraine bilden. Dabei gibt es Platz für grundlegende Verpflegung, medizinische und psychologische Hilfe und dergleichen. Alles andere wird oder wurde bereits in das neue Zentrum in Michalovce verlegt.“

Dorthin werden die Geflüchteten mit Shuttlebussen gebracht, die je nach Bedarf alle 30 bis 60 Minuten in Vyšné Nemecké abfahren. Wohin der weitere Weg der vielen freiwilligen HelferInnen führen wird, scheint jedoch noch ungewiss. Eine von ihnen ist Nina: „Ich möchte auf jeden Fall weiter als Freiwillige helfen. Deshalb habe ich mich bei mehreren Hilfsorganisationen angemeldet. Ich werde also erst sehen, ob sie sich bei mir melden und ob sie überhaupt Freiwillige benötigen. Ich bin auf jeden Fall bereit, überall dort hinzugehen, wo Hilfe gebraucht wird. Denn helfende Hände sind immer willkommen.“

Freiwillige HelferInnen wie Nina haben seit Ausbruch des Kriegs im Nachbarland die Erstversorgung der ankommenden Menschen bewerkstelligt, und dies ohne Unterstützung seitens des Staats. Innenminister Roman Mikulec (OĽANO) hat ihnen jedoch nun Aufwandsentschädigungen in Aussicht gestellt, die die Hilfsorganisationen bei den Kreisämtern beantragen können.

Bisher unklar ist jedoch, wo der neue Anlaufpunkt für jene HelferInnen etwa aus Deutschland, der Schweiz oder Österreich entstehen soll, die in Eigeninitiative Hilfsgüter, Transport und Unterbringung für Geflüchtete organisieren und bisher spontan zum Grenzübergang kommen konnten. All jene, die Menschen aus der Ukraine beherbergen und von der Grenze abholen wollen, sollen nun strenger kontrolliert und erfasst werden, um Menschenhandel zu verhindern.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: TASR

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