Eine weitere Folge des russischen Krieges in der Ukraine kann der Menschenhandel sein. Kinder sind dabei keine Ausnahme. Auch die Öffentlichkeit kann zur Aufdeckung dieses schweren Verbrechens beitragen. Es ist wichtig, wachsam zu sein. Das Innenministerium kündigte bereits mehrere Maßnahmen an. Denn die Angst, Not und Verletzlichkeit von Menschen, die aus der Ukraine fliehen, kann sie leicht zu Opfern von Menschenhändlern machen. In der Slowakei wurde bislang noch keine solche Straftat angezeigt, bei den polnischen Nachbarn hingegen schon. Dazu Zuzana Vatráľová von der Internationalen Organisation für Migration: „Es kann vorkommen, dass jemand eine Fahrt anbietet, die angeblich mit einem guten Job verbunden ist, und es kann sein, dass dies kein richtiges Angebot ist, es kann illegitim sein. Auf diese Weise können Menschen schnell missbraucht werden.“
Menschenhandel sei schwer aufzudecken, deshalb appelliert Vatráľová an die Öffentlichkeit: „Es ist notwendig, die Augen in dem Sinne offen zu halten, ob vielleicht irgendwo auf einer Baustelle oder wo auch immer Sie es bemerken, dieselbe Person den dritten oder vierten Tag hintereinander dort ist und viel mehr arbeitet, als das Arbeitsgesetz es vorschreibt.“
Mitarbeiter der Internationalen Organisation für Migration informieren direkt an den Grenzen darüber, wie man sich davor schützt, Opfer von Menschenhandel zu werden. Gerade auch junge Frauen sind dabei außerdem von Kriminellen aus dem Bereich der illegalen Prostitution bedroht. Das Innenministerium hat Broschüren mit wichtigen Informationen vorbereitet, dazu eine Hotline für Opfer des Menschenhandels und die Websites von Organisationen, die ihnen helfen können. Jozef Halcin, Direktor der Abteilung für Kriminalitätsprävention des Innenministeriums erläutert: „Die Nummer 0800 800 818 ist eine 24-Stunden-Nummer, die vom Innenministerium betrieben und von der Caritas unterstützt wird. Sie wird auch in einer Fremdsprache vorbereitet, d.h. also auch auf Ukrainisch.“
Auch Minderjährige, die ohne Begleitung über die Grenze kommen, können zu Opfern krimineller Aktivitäten werden. Wer solche Kinder und Jugendlichen trifft, sollte bei einem Verdacht die staatlichen Behörden kontaktieren. Das Arbeitsministerium zusammen mit den Jugendämtern und Arbeitsagenturen stellen eine Erfassung sicher, sodass ihr legaler Aufenthalt verifiziert werden kann. Die Kinder können Aufnahme in sogenannten Familienzentren finden.
Quelle: Správy RTVS