Die slowakische Grenze zur Ukraine erweist sich als eine der wichtigsten Grenzen des Landes. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine registrierten die slowakischen Grenzbehörden fast 114 000 Personen, die die Grenze von der Ukraine zur Slowakei überschritten haben.
„Allein am vergangenen Wochenende waren es über 12 000 Menschen“, informierte am Sonntag (6.3.) Denisa Bárdyová, Sprecherin des Polizeipräsidiums.
Dabei handelt es sich vor allem um Frauen mit Kindern. Die Hilfsorganisationen vor Ort berichten auch von zahlreichen Kindern, die allein über die Grenze kommen, da ihre Eltern das Land aus verschiedenen Gründen nicht verlassen dürfen. Besonders bekannt ist der Fall eines 11-jährigen Jungen, der einen mehr als 1.000 Kilometer langen Fluchtweg aus der Saporischschja-Region in die Slowakei allein absolvierte. Wie das Innenministerium informierte, konnte seine alleinerziehende Mutter das Land wegen ihrer pflegebedürftigen Mutter nicht verlassen, also schickte sie ihn zu den Großeltern in die Slowakei. Dabei hatte der Junge nur seinen Reisepass, eine Plastiktüte mit einigen persönlichen Sachen und die Telefonnummer der Großeltern auf der Hand mit dabei. Die Mutter bedankte sich per Video bei den Behörden. Der Junge wurde zu einem Symbol für Kinder und Jugendliche ohne Begleitung, die aus der Ukraine flüchten.
Am Samstag (5.3.) besuchten auch die Bischöfe Cyril Vasiľ SJ und Mons. Jozef Haľko die Staatsgrenze, um sich bei den zahlreichen Helferinnen und Helfern, die seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ununterbrochen ihre Solidarität zeigen, zu bedanken. Sie bezeichneten die Grenze zur Ukraine als das Maß unserer Menschlichkeit und appellierten, dass die Hilfsbereitschaft jetzt nicht ermüden darf. Die Kirchen engagieren sich aktiv an der Staatsgrenze, in dem sie sowohl ihre Räumlichkeiten als auch ehrenamtliche Helfer, darunter auch Priester und Ordensleute zur Verfügung stellt.
Die Behörden erwarten in den nächsten Tagen noch höhere Flüchtlingszahlen aus der Ukraine. Die Städte in der Ost- und Westslowakei bereiten ihre Sporthallen vor, damit sie dort Menschen auf der Flucht unterbringen können. In den ostslowakischen Städten Humenné und Michalovce haben die Gemeinden 25 Zentren errichtet, die für die administrative Arbeit zuständig sind. Zudem soll auch der Verkehr in den Westen des Landes verstärkt werden.
Quelle: TASR