Die Lebensmittelsicherheit in der Slowakei ist nicht gefährdet, stimmen Experten überein, aber die Preise werden wahrscheinlich steigen. Bereits am ersten Tag der russischen Invasion in der Ukraine erreichten die Weizenpreise einen neuen Höchststand, nämlich 334 Euro pro Tonne.
Der Wert von Weizen wird abwechselnd steigen und fallen, erwartet der Chef des Verbandes der Bäcker, Konditoren und Teigwarenhersteller, Milan Lapšanský: „Wir gehen davon aus, dass sich die Preise für Speiseweizen auf bis zu 400 Euro pro Tonne erhöhen. Wir werden das Mehl also teurer einkaufen und deshalb unsere Preise anpassen müssen, um zumindest die Produktionskosten zu decken.“
Laut Matej Korpáš von der Pressestelle der Slowakischen Landwirtschafts- und Lebensmittelkammer werden die Auswirkungen des Krieges auf den Agrarsektor eher sekundär ausfallen, infolge der höheren Preise von Basisgütern. Man erwarte auch einen Anstieg der Düngemittelpreise sowie eine mögliche Erhöhung der Gaspreise, die sich in den Inputs und damit in den Lebensmittelpreisen niederschlagen.
Das Landwirtschaftsministerium führt Gespräche mit Vertretern von Lebensmittelproduzenten und -händlern. Sie sagen, dass es in den Geschäften genügend Vorräte gäbe. Der Chef der Slowakischen Allianz für modernen Handel Martin Krajčovič bestätigte, dass die Einfuhr von Lebensmitteln derzeit reibungslos verläuft. „Wir haben weder mit ausländischen noch mit inländischen Lieferanten ein Problem. Es werden sehr wenig Produkte aus der Ukraine oder Russland eingeführt, also gibt es keine Auswirkungen auf den Betrieb des Handels oder auf die Produktstabilität.“
Obwohl die Lebensmittelsicherheit in der Europäischen Union laut Experten nicht gefährdet ist, könnten konkrete Produkte ein Problem darstellen. Die Ukraine führt bis zu 88 Prozent des Sonnenblumenöls in die EU aus, Russland ist wiederum der größte Lieferant von Stickstoffdüngern.
Quelle: RTVS
