Die westslowakische Stadt Trenčín hat die dritte Austragung des Wettbewerbs Enviromesto (Öko-Stadt) gewonnen. Somit zählt sie laut des Umweltministeriums zu den umweltfreundlichsten Städten des Landes. Trenčín überzeugte die Jury mit einer komplexen Implementierung grüner Ansätze bei der Stadtentwicklung, besonders aber mit Smartlösungen bei der Abfallwirtschaft. Eine umweltfreundliche Abfallentsorgung stehe laut dem Oberbürgermeister von Trenčín, Richard Rybníček, im Fokus der Stadtverwaltung:„Wir haben intensiv daran gearbeitet, die Sammlung von Bio-Küchenabfällen einzuführen. Es ist uns auch gelungen, im vorigen Jahr die Menge des Hausmülls um 15 Prozent zu reduzieren. Weiter gestalten wir Innenhöfe so um, damit sie Regenwasser speichern können.“
Die Stadt Nitra wiederum wurde für ihre aktive Teilnahme am Kampf gegen die Luftverschmutzung ausgezeichnet. Ihrem Oberbürgermeister, Marek Hattas zufolge habe die Stadtverwaltung eine führende Rolle bei der Koordination der Umweltschutzmaßnahmen übernommen und die nötige Infrastruktur bereitgestellt: „Wir verfügen über zehn meteorologische Stationen, die auch die Luftverschmutzung messen, sei es Feinstaub oder andere gefährliche Stoffe.“
In der Kategorie „Anpassung an den Klimawandel“ hatte die Jury die Stadt Skalica hervorgehoben, vor allem aufgrund der Revitalisierung großer Flächen des Stadtgebietes, die nun zum Wasserrückhalt beitragen. Am Wettbewerb Enviromesto nahmen insgesamt 16 slowakische Städte teil. Die meisten unter ihnen stellten Projekte vor, die sich auf den Ausbau neuer Radwege konzentrieren. Ebenso häufig vertreten waren verschiedene Projekte zur Kompostierung von Bioabfällen sowie der Ausbau neuer Regengärten. Im Allgemeinen fehlt es aber vielen Städten an Finanzen, um moderne Anlagen zur energetischen Abfallverwertung errichten zu können. So landet immer noch viel Müll auf den Deponien, was laut dem Umweltminister Ján Budaj (nominiert von OĽaNO) ein langfristiges Problem darstelle: „Es ist nötig, dass sich die Preise für die Müllverbrennung jenen der Mülldeponierung angleichen. Solange wir mit der Deponierung fortfahren, machen wir aus unserer Landschaft nur eine große Müllhalde.“
Landesweit landet der meiste Müll immer noch auf Deponien. 2015 waren es ganze zwei Drittel, 2018 immer noch 55 Prozent. Das Ziel, bis 2020 mehr als 50 Prozent der Haushaltsabfälle zu recyceln, habe man laut dem Umweltministerium verfehlt. Dem Ressortchef Ján Budaj zufolge sei es umso wichtiger, den neuen Anforderungen gerecht zu werden und bis 2035 höchstens 10 Prozent sämtlicher Haushaltsabfälle auf Deponien einzulagern. Bis dahin soll auch die Recyclingquote auf 65 Prozent steigen.
Quelle: RTVS