Lebensmittelampel soll Verbrauchern bei der Entscheidung helfen

Lebensmittelampel soll Verbrauchern bei der Entscheidung helfen

Auskunft über die Zusammensetzung und Qualität von Lebensmitteln soll eine Lebensmittelampel bieten, die demnächst in der Slowakei eingeführt wird. Ziel ist es, ernährungsbewussten Verbrauchern eine Orientierungshilfe beim Einkauf zu bieten. In der Slowakei hat man nun mit der Erhebung von Daten bei den Herstellern begonnen, die Lebensmittelampel selbst soll im Frühjahr in Betrieb gehen, so der Sprecher des Landwirtschaftsministeriums, Andrej Wallner: "In dieser Phase werden uns die erforderlichen Daten von den Lebensmittelproduzenten zur Verfügung gestellt. Auf dieser Grundlage wird ein Verzeichnis der Lebensmittel erstellt, das im April 2022 in Betrieb genommen werden soll."

Als Ergebnis werden die Verbraucher eine mobile Anwendung erhalten, mit der sie nach dem Einscannen eines Codes auf der Lebensmittelverpackung Auskunft darüber erhalten können, ob das Produkt für sie geeignet ist. Die Kriterien dafür können die Verbraucher selbst festlegen, so der Initiator der Lebensmittelampel, der Nationalratsabgeordnete Patrick Linhart (Sme rodina): "Sie können dort einstellen, ob sie zum Beispiel slowakische Lebensmittel, Bio-Lebensmittel, hochwertige Lebensmittel ohne Zusatzstoffe oder solche ohne gentechnisch veränderte Organismen bevorzugen. Somit werden die Menschen ein besseres Bewusstsein darüber erhalten, was sie kaufen."

Aufgrund begrenzter finanzieller Möglichkeiten stellt für die meisten Slowaken allerdings der Preis das Hauptkriterium bei der Auswahl der Lebensmittel dar. Jedoch müsse der Staat auch für transparente und leicht zugängliche Informationen bezüglich der Gesundheit der Produkte sorgen, so der Ernährungsexperte Peter Chlebo von der Slowakischen Landwirtschaftsuniversität: "Wir müssen uns bewusst machen, dass die Zahl der Zivilisationserkrankungen ständig steigt. Die Lebensmittelampel kann uns gerade auch im Hinblick darauf helfen, beim Einkauf gesündere Lebensmittel auszuwählen."

Die Einrichtung der Lebensmittelampel lässt sich der Staat rund 200.000 Euro kosten. Gleichzeitig setzt sich mit dem Nutri-Score auch hierzulande ein zweites System durch, das ähnliche Informationen für die Verbraucher bereithält. Beide Systeme der Bewertung von Lebensmitteln sind in der Slowakei bisher für die Anbieter freiwillig. Gleichzeitig bereitet die Europäische Kommission jedoch Rechtsvorschriften für eine EU-weit einheitliche Lebensmittelkennzeichnung vor. Diese sollen bis bis Ende dieses Jahres beschlossen werden.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: TASR

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