Neue Naturschutz-Programme in der Slowakei

Neue Naturschutz-Programme in der Slowakei

In die Pflege des ostslowakischen geschützten Vogelgebietes Medzibodrožie sollen in den Jahren 2022 bis 2051 über 5,4 Millionen Euro investiert werden. Über 4,3 Millionen davon sollen aus EU-Geldern bereitgestellt werden. Dies geht aus dem Programm der Pflege des Vogelgebietes hervor, das die slowakische Regierung am Mittwoch (19.1.) beschloss. Laut dem Material ist Medzibodrožie ein wertvolles Sumpfgebiet. Insgesamt wurden hier 254 Vogelarten beobachtet. Ziel des Programms ist es, den jetzigen ungünstigen Zustand der Population von wertvollen Vogelarten zu verbessern, zu denen zum Beispiel der Purpurreiher, die Rohrdommel, der Weißstorch, der Schwarzstirnwürger, oder die Knäkente gehören. Umweltminister Ján Budaj: “Das Programm bringt keine großen Einschränkungen in diesem Gebiet. Nur müssen hier in einigen Monaten solche landwirtschaftliche und Forstarbeiten eingeschränkt werden, die das Nisten der Vögel behindern würden. Es handelt sich konkret um die Monate April bis Juni.“

Außerdem sollte sich die Zusammenarbeit von Institutionen und Organisationen in der Region verbessern, um die Natur zu schützen und zugleich geeignete Formen des Fremdenverkehrs, wie zum Beispiel die Vogelbeobachtung, zu fördern. Weitere Ziele des Umweltressorts sind, das Umweltbewusstsein der hiesigen Bevölkerung zu erhöhen und die Zusammenarbeit mit Besitzern oder Verwaltern von Grundstücken beim Vogelschutz zu verbessern. Somit will die Slowakei die Verpflichtungen des europäischen Netzwerks von Schutzgebieten Natura 2000 und internationale Verpflichtungen beim Schutz von Sumpfgebieten erfüllen.

Am Mittwoch beschloss die Regierung auch die Entstehung eines neuen Naturreservats im Schutzgebiet Kleine Karpaten. Das neue Schutzgebiet namens Vydrica soll sich auf einer Fläche von knapp 900 Hektar erstrecken. Das Umweltministerium machte auf dortige Biotope von europäischer Bedeutung aufmerksam, zu denen Eschen- und Erlenauwälder, Tannen- und Buchenwälder oder auch Eichen-Hainbuchenwälder der Karpaten gehören. In den Biotopen leben auch geschützte Tierarten wie der Bachkrebs, die Große Quelljungfer, der Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer und der Alpenbock. Der Grund für die Einrichtung des Schutzgebiets war der Bericht der Europäischen Kommission über einen unzureichenden Schutz von Gebieten europäischer Bedeutung und die mangelnde Pflege der Schutzgebiete seitens der Slowakei. Umweltminister Budaj zufolge wird der Holzabbau dort verboten, womit die wasserhaltende Funktion des Waldes erhöht wird.

Quelle: TASR

Jana Hrbeková, Foto: TASR

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