Slowakei weist Überlegungen bezüglich einer Ausbildung ukrainischer Aufständischer zurück

Slowakei weist Überlegungen bezüglich einer Ausbildung ukrainischer Aufständischer zurück

Vor ein paar Tagen erschien in der New York Times ein Artikel, der in der Slowakei für Aufsehen gesorgt hat. Wie Pulitzer-Preisträgerin Helene Cooper schrieb, hätten die befragten Vertreter der US-Administration ausgesagt, dass die Pläne zur Unterstützung der ukrainischen Aufständischen auch die Ausbildung in nahegelegenen Ländern umfassen könnten, die zur Ostflanke der NATO gehören - Polen, Rumänien und der Slowakei.

Das slowakische Verteidigungsministerium dementierte diese Information. Ressortsprecherin Martina Kovaľ Kakaščíková: „Es hat nie Gespräche mit der Slowakei über eine solche Möglichkeit gegeben, die angeblich von einer nicht ‚näher bezeichneten Quelle‛ aus der US-Administration stammen soll, weder auf bilateraler noch auf multilateraler Ebene. Diese Information basiert daher nicht auf der Realität."

Die Journalistin beschäftigte sich in dem Artikel mit der Möglichkeit eines bewaffneten Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Der Präsident des Bürgervereins „Zjednotení za mier“ (Vereint für den Frieden) Eduard Chmelár meint: „Diese Berichte signalisieren vor allem, dass die Slowakei wirklich missbraucht werden kann, um in einen möglichen Konflikt in der Ukraine oder Russland hineingezogen zu werden.“

Das slowakische Außenministerium wies die Spekulationen der New York Times bezüglich einer möglichen Ausbildung ukrainischer Aufständischer zurück. Gleichzeitig forderte es Politiker und Verschwörungsanhänger in der Slowakei auf, dem, was für die Interessen der Slowakei wichtig sei, nämlich der Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine als Nachbarland, mehr Aufmerksamkeit zu schenken als den erfundenen Behauptungen in der Presse und der Panikmache im Zusammenhang mit einem Abkommen mit den USA.

Der vorgeschlagene Text des Verteidigungsabkommens mit den USA lasse nur die Ausbildung von US-Soldaten in der Slowakei zu, erklärt Lukáš Mareček von der Juristischen Fakultät der Comenius-Universität. „Die Ausbildung ukrainischer Aufständischer oder anderer ähnlicher Personen ist ganz sicher nicht Gegenstand dieses Abkommens. Aufgrund dieses Abkommens dürften sie hier nicht ohne die Zustimmung der Slowakischen Republik ausgebildet werden.“

Die Informationen bezüglich einer möglichen Ausbildung ukrainischer Aufständischer in der Slowakei lassen verschiedene Erklärungen zu, meint Sicherheitsanalytiker Lukáš Dyčka vom Baltic Defence College. Es könnte sich um einen Teil des Informationskriegs gegen Russland handeln. Das heißt, Informationen zu veröffentlichen, mit denen man Russland in irgendeiner Weise unter Druck setzen wolle. Andernfalls könnte es sich aber auch um einen „ernst gemeinten“ Reaktionsplan für den Fall eines russischen Angriffs auf die Ukraine handeln.

Quelle: RTVS, TASR

Marika Antašová, Foto: TASR

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