Busverkehr in der Region Bratislava durch Deutsche-Bahn-Tochter ARRIVA noch immer nicht zu 100% abgesichert

Busverkehr in der Region Bratislava durch Deutsche-Bahn-Tochter ARRIVA noch immer nicht zu 100% abgesichert

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Am 15. November letzten Jahres gab es eine einschneidende Veränderung im öffentlichen Personennahverkehr in der slowakischen Hauptstadtregion Bratislava. Bis dahin war hier der ÖPNV von der Firma SLOVAK LINES abgedeckt worden, aber nach einer notwendigen neuen EU-konformen Ausschreibung wurde der öffentliche Verkehrsversorgungsauftrag an einen Mitbewerber, die Deutsche Bahn Tochter ARRIVA vergeben - ein britisches Verkehrsunternehmen, das in 14 europäischen Ländern operiert, so auch bereits in mehreren Regionen und Städten der Slowakei. Seitdem wird über massive Verspätungen oder ganz ausfallende Fahrten berichtet. Ähnliche Probleme hatte die Deutsche Bahn Tochter vor einigen Jahren bereits in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, ein totales Fiasko erlebte ARRIVA 2013/14 auf Malta. Auch der Start des ARRIVA-Zugverkehrs in Tschechien 2020 verlief chaotisch, sodass sogar eine Auflösung des Vertrages drohte.

Nachdem in der Weihnachtszeit durch das ferienbedingte Zusammenstreichen von Fahrplänen und Linien eine zahlenmäßige Verbesserung erreicht wurde, sollen nunmehr seit Beginn dieser Woche, nach zwei Monaten also, rund 90 bis 95 Prozent der vertraglich vereinbarten und erforderlichen Fahrten in der Region Bratislava abgesichert sein, informierte das Unternehmen ARRIVA Slovakia. Grund für das Chaos sei das sehr kurzfristig massiv ausgefallene Fahreraufkommen, was wiederum damit zusammenhänge, dass der Vertrag mit ARRIVA viel später als vorgesehen zustande kam. An den Gehältern der Fahrer könne es nicht liegen, meint die Direktorin für Sales and Communications, Petra Helecz: „Das kann ich bestätigen, dass die Gehälter genauso gut waren, sogar höher, weil wir einen Eintrittsbonus eingeführt haben in der Höhe von 4.000 Euro, und diesen Eintrittsbonus haben wir gleich im ersten Lohn ausbezahlt in einer Summe.“

RSI: „Der Vorwurf bleibt – Sie sind in Verzug gekommen durch die komplizierten Behördensituationen vor dem Vertragsbeginn?“

Petra Helecz: „Genau. Kann ich bestätigen.“

Hintergrund ist, dass der vorherige Betreiber SLOVAK LINES Einspruch gegen die Vergabe der Verkehrsleistungen an ARRIVA eingelegt hatte, der von den Behörden geprüft und bearbeitet werden musste. Dadurch zerschlugen sich sowohl Planungen als auch Hoffnungen auf ein stabiles Angebot. Petra Helecz:

„Wir haben gehofft, dass mehrere neue Kollegen mit uns anfangen, als dies tatsächlich passiert ist. An dem letzten Wochenende vor dem Start haben jede Menge Kollegen, die schon einen Kontrakt bei uns unterzeichnet haben, abgesagt, dass sie bei uns am Fünfzehnten starten. Und dies hat natürlich deutlich verursacht, dass wir mit Prozenten runtergekommen sind.“

Inzwischen muss ARRIVA an die Bratislavaer Selbstverwaltung erhebliche Vertragsstrafen zahlen, wenn nicht 95 Prozent der Versorgung realisiert werden - ein kleiner Trost für die betroffenen Reisenden. Noch einmal Petra Helecz:

„Aus dieser Strafe wird jetzt die Region die freien Fahrten während dem ganzen Januar den Einwohnern der Region ermöglichen.“

RSI: „Und wann rechnen Sie damit, dass Sie sagen können: Wir stellen das so normal sicher - mit hundert Prozent der Leistungen?“

Petra Helecz: „Wir hoffen, dass wir eine hundertprozentige Leistung ab März gewährleisten können, damit wir nun an der Qualität und Zufriedenheit von den Passagieren arbeiten werden.“

Mehr dazu im RSI-Web unter Gesellschaft & Politik

Quelle: RSI, Správy RTVS, DenníkN 

Kay Zeisberg; Foto: TASR

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