Mehr als die Hälfte der nicht gegen Covid-19 Geimpften ist nicht durch Antikörper geschützt. Dies geht aus einer Studie hervor, an der rund 3.800 Personen ab 12 Jahren in der Slowakei teilnahmen.
Die Wissenschaftler sammelten die Proben im November und Dezember in den Städten Bratislava und Košice sowie in den Kreisen Čadca, Považská Bystrica, Komárno, Kežmarok und Lučenec. Die Antikörper wurden aus Bluttropfen ermittelt. Bei einem Wert über 1,1 waren die Antikörper nachgewiesen, der Wert von über 3,5 wurde als hoch eingestuft. Gesammelt wurden auch Daten zur Überwindung von Covid-19. Epidemiologin Alexandra Bražinová fasst zusammen: „Das negative Ergebnis, also die Abwesenheit von Antikörpern, war von Ort zu Ort unterschiedlich: zwischen 48 und 74 Prozent der Bevölkerung, die nicht geimpft wurde. Das heißt: Mehr als die Hälfte der Menschen, die nicht gegen Covid-19 geimpft sind, sind nicht durch Antikörper geschützt. Die andere Hälfte der Bevölkerung hat Antikörper, aber an dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass das Vorhandensein von Antikörpern allein noch nichts darüber aussagt, wie geschützt eine Person ist. Wir haben zwischen den niedrigen Werten, die etwa die Hälfte der Menschen mit Antikörpern hatte, und den ausreichend hohen Werten unterschieden.“
Der Antikörperspiegel lag zu der Zeit, als die Kreise den Höhepunkt ihrer Deltawelle durchliefen, bei etwa 50 Prozent, erklärte der Mathematiker Richard Kollár. Die Welle erreichte also nur etwa die Hälfte der nicht Geimpften. Der Experte warnte, dass sich die Antikörper relativ schnell zurückbilden und niedrige Antikörper-Werte bei der Omikron-Variante möglicherweise nicht für einen Schutz ausreichen würden.
Laut dem Direktor des Instituts für Gesundheitsanalysen (IZA), Matej Mišík, weisen vor allem Personen, bei denen Covid-19 einen symptomatischen Verlauf genommen hatte, mittlere oder hohe Antikörperwerte auf. Ein Drittel der asymptomatischen Patienten hatte keine Antikörper.
Die Schirmherrschaft über die Studie übernahm das slowakische Gesundheitsministerium. Die Proben wurden von der Medizinischen Fakultät der Comenius-Universität in Bratislava sowie von der Pavol-Jozef-Šafárik-Universität in Košice entnommen und vom Biomedizinischen Zentrum der Slowakischen Akademie der Wissenschaften diagnostiziert. Die Daten analysierte man an der Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik der Comenius-Universität und dem Institut für Gesundheitsanalysen.
Quelle: TASR