Erstes 3D-Druck-Haus in der Slowakei

Erstes 3D-Druck-Haus in der Slowakei

Im südslowakischen Andovce nahe der Stadt Nové Zámky ist das erste Wohnhaus aus dem 3D-Drucker in der Slowakei entstanden. Der Bau des Einfamilienhauses mit ungefähr 100 Quadratmetern Wohnfläche dauerte nur einen Tag. In manchen Teilen der Welt etablierte sich der 3D-Druck im Bauwesen bereits vor einiger Zeit, in Mitteleuropa steht die Technologie noch vor einem Durchbruch. Bei dem Bauunternehmer Zsolt Jóba dauerte es einige Jahre, bis er das nötige Knowhow und die Finanzmittel für die Anschaffung eines großen 3D-Druckers erwarb. Er ließ sich im Ausland inspirieren, doch der Drucker selbst wurde in der Slowakei hergestellt. Er wiegt zwei Tonnen und kann einzelne Wände in 30 Stunden anfertigen: „Die Maschine legt Schicht für Schicht Betonmörtel ab, die einzelnen Schichten sind zwei Zentimeter hoch und drei Zentimeter breit. Wir können mehrere Wände gleichzeitig herstellen. Zunächst sind sie allerdings hohl und müssen noch mit Thermobeton gefüllt werden.“

Die einzelnen gedruckten Teile werden von der Fabrikhalle zur Baustelle befördert und dort mithilfe eines Krans von Monteuren zusammengesetzt. Dies dauert nicht länger als zehn bis zwölf Stunden. Das fertige Haus aus dem 3-D-Drucker ist von einem herkömmlich gebauten nicht zu unterscheiden. Das Pilotprojekt in Andovce geht von einer Lebensdauer des Gebäudes von 100 Jahren aus.

Neben China sind es auch mehrere europäische Staaten, die sich für die Entwicklung von 3D-Druckern, die Mauern und Wände erstellen können, stark machen. Die Slowakei zählt nun mit zu diesen Ländern. Laut Imrich Vaško von der Akademie für Kunst, Architektur und Design in Prag könnte der 3D-Druck in naher Zukunft den Häuserbau dramatisch verändern: „Entscheidend sind dabei die Effektivität, die Geschwindigkeit und die Kosten. Die Kosten sind gegenwärtig noch zu hoch und nicht zu vergleichen mit den herkömmlichen Bauten. Allerdings wird die Massenproduktion diese Kosten senken können.“

Die Experten erhoffen sich von der Technologie mehrere Vorteile: Einerseits stellt der 3D-Drucker eine nachhaltige Alternative zum traditionellen Bauprozess dar, denn er produziert weniger Materialabfall und erlaubt den Einsatz vom recycelten Beton. Aufgrund der effizienteren Materialnutzung kommt es auch zu einer Senkung der Baukosten. Nicht zuletzt können Produktionsfehler vermieden werden, indem die Informationen vom Modell bis zum tatsächlichen Bau direkt und genau übertragen werden.

Quelle: RTVS

Juraj Pavlovič, Foto: RTVS

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