Seit Sommer dieses Jahres wird die mächtige Ruine der Zipser Burg im Nordosten der Slowakei restauriert. Das slowakische Kulturministerium hat für dieses Vorhaben insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld soll in erster Linie das Objekt des romanischen Palastes, also der älteste und wertvollste Teil des Burgkomplexes, gerettet werden. Magdaléna Janovská, Generalprojektantin der Sanierungsmaßnahmen, erklärt: „Es war gar nicht mehr möglich, den romanischen Palast zu betreten, weil die Laibungen instabil geworden sind. Zudem fielen immer wieder lockere Steine von der Mauerkrone. Alle gelockerten Steine mussten von Bergsteigern, die ansonsten den Burgfelsen ohne Rüstung saniert haben, entfernt werden.“
Die Burganlage, die seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, wurde am Wochenende (20.11.) von Kulturministerin Natália Milanová (OĽANO) besucht, die auf die Dringlichkeit der Sanierung hinwies: „Beim romanischen Palast war es sozusagen fünf vor zwölf. Hätten wir das nicht endlich in Angriff genommen, hätte gedroht, dass die Burg von der Weltkulturerbe-Liste gestrichen wird.“
Momentan sind etliche Teile einer der größten Burganlangen Mitteleuropas eingerüstet. Es wurden zwei Kräne aufgestellt. Die meisten Bauarbeiten werden erst nach dem Winter erfolgen können, aktuell laufen großangelegte Ausgrabungen im Rahmen der archäologischen Untersuchung. Es ist vorgesehen, die umfangreichen Arbeiten im Sommer 2024 abzuschließen, dennoch rechnet das Zipser Museum des Slowakischen Nationalmuseums damit, dass die Burg jede Sommersaison die Touristen begrüßen wird, wenngleich die Anlage in nächster Zeit nicht vollständig zugänglich sein wird. 2021 waren es rund 122.000 Besucherinnen und Besucher.
Quelle: Správy RTVS, TASR