Region Bratislava: Weitere Busausfälle zu erwarten

Region Bratislava: Weitere Busausfälle zu erwarten

Dem neuen Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs in der Region Bratislava, dem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn – Arriva fehlen rund 100 Fahrer. Dieser Mangel verursachte bereits am ersten Tag des Betriebs (15.11.) zahlreiche Busausfälle und Verspätungen. Von dem Chaos im Nahverkehr wurden in der Region Tausende Menschen betroffen. Die Reisenden mussten teils stundenlang auf die Busse warten. So eine der Reisenden: „In der Früh sind keine Busse zur Arbeit gefahren. Gar keine. Wir haben umsonst von halb vier bis halb sechs gewartet. Jetzt wissen wir wieder gar nicht, wann die Busse zurückfahren werden. Was soll denn das sein?“

Dem Chef der Selbstverwaltungsregion Bratislava (BSK), Juraj Droba (SaS), zufolge seien etwa 30 Prozent der Busverbindungen ausgefallen. Am meisten betroffen waren die Kreise Senec und Pezinok. Droba zeigt sich mit der entstandenen Situation unzufrieden und gibt zu:“Der heutige Tag war schlimm. Morgen wird es ähnlich sein.”

Laut Droba habe sich Arriva in einem Vertrag verpflichtet, ab Montag den Nahverkehr in der ganzen Region Bratislava zu gewährleisten. Da dies nicht geschah und mehrere Verbindungen scheiterten, nahm der BSK-Vorsitzende bereits am Montag (15.11.) Verhandlungen mit der Geschäftsführung von Arriva auf. Der Chef der Bratislavaer Selbstverwaltungsregion stellte dem Unternehmen ein Ultimatum: “Ich habe ihnen das Messer an die Kehle gesetzt. In neun Werktagen muss es zu einer dramatischen Verbesserung kommen.”

Das Verkehrsunternehmen Arriva verfügt über eine ausreichende Zahl an Bussen. Der Fahrermangel stellt das Problem dar. Aktuell fehlen in der Region rund 100 Fahrer. Geht es nach der Direktorin des Unternehmens für Handel und Kommunikation, Petra Helecz, arbeite man daran, die Einschränkungen zu beseitigen. Sobald die Buslinien mit Fahrern besetzt seien, werde der Verkehr zum normalen Fahrplan zurückkehren, betonte Helecz.

Droba will die neuen Fahrer auch finanziell motivieren. Jeder Fahrer, der einen Vertrag mit dem neuen Verkehrsunternehmen abschließt, soll von Arriva einen Betrag in Höhe von 1.000 Euro bekommen. Auch jene Fahrer, die einen neuen Kollegen anwerben, werden mit Bonuszahlungen belohnt.

Der BSK-Vorsitzende betonte zugleich, dass Arriva mit Sanktionen rechnen müsse. Er empfiehlt den Reisenden, sich nach dem aktuellen Fahrplan zu richten. In der Region wird aktuell nach alternativen Möglichkeiten des Personenverkehrs gesucht.

Die Selbstverwaltungsregion Bratislava hat mit Arriva im Oktober einen 10-Jahres-Vertrag für den Bus-Regionalverkehr im Umfang von mehr als 330 Millionen Euro abgeschlossen.

Quelle: TASR, RTVS

Lucia Dubravay Trautenberger, Foto: TASR

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