Das originale historische Mobiliar der Bratislavaer Salvator-Apotheke kehrt nach knapp drei Jahrzehnten in die slowakische Hauptstadt zurück. Der Magistrat erwarb die Sachen für knapp eine Million Euro von einem privaten Sammler aus dem westslowakischen Nové Mesto nad Váhom. Den Transport in die Hauptstadt beaufsichtigten mehrere Restauratoren sowie der Kustos des Stadtmuseums Bratislava. Bis das Gebäude der Salvator-Apotheke renoviert wird, sind die Einrichtungsgegenstände vorerst im Depot des Primatialpalais deponiert.
Die Zerlegung zum Zweck des Transports war ein technisch schwieriger Prozess, wobei die Überführung eine ganze Woche dauerte. Eine schwere Marmor-Tischtafel, sechs Löwen als Abstützung oder etwa ein Waschbecken aus Sandstein erforderten eine gründliche Vorbereitung auf die vorsichtige Handhabung. Das Stadtmuseum Bratislava bereitet eine ausführliche Dokumentation vor, die dem erneuten Zusammenbau des Mobiliars in den ursprünglichen Räumlichkeiten der Salvator-Apotheke dienen soll.
Die Originalausstattung befand sich in der Panská-Straße in Bratislava seit dem Jahre 1904, als die Salvator-Apotheke von dem Apotheker Rudolf Adler gebaut wurde. Interessant ist, dass in diesem Fall der Bau des Gebäudes dem Mobiliar angepasst wurde und nicht umgekehrt. Das Mobiliar entstand im Jahre 1727, einige Teile sogar 1658, als ein Jesuiten-Orden in seinem Gebäude eine Apotheke eröffnet hatte.
Die Apotheke mit mehr als 400 Jahre altem Inventar und Mobiliar überlebte die österreich-ungarische Monarchie, die erste Republik, den slowakischen Kriegsstaat, die sozialistische Zeiten. Nach der samtenen Revolution 1989 wurde die Apotheke, ein nationales Kulturdenkmal, wegen Restitutionsforderungen geschlossen, das Mobiliar verschwand. Etwa vor einem Jahr wurde bekannt, dass sich die wertvollen Stücke in den Händen eines privaten Sammlers in Nové Mesto nad Váhom befinden. Den Stadtvorstehern zufolge habe das Mobiliar einen unfassbaren historischen und Denkmalwert nicht nur im nationalen, sondern auch im internationalen Maßstab.
Quelle: TASR