AdBlue: mögliche Knappheit in Sicht

AdBlue: mögliche Knappheit in Sicht

Aufgrund der von der Pandemie verursachten Produktionsausfälle und hohen Erdgaspreise gibt es weltweit verschiedene Versorgungsengpässe. Außer Mikrochips und Baumaterialien droht nun auch eine AdBlue-Knappheit. Diese Harnstofflösung wird bei modernen Dieselfahrzeugen zur Reduzierung der Emissionen verwendet. Zum Einsatz kommt dabei die selektive katalytische Reduktion, wenn sich vom Harnstoff Ammoniak löst und mit Stickoxiden reagiert. Am Ende der Reaktion bleibt nur Stickstoff und Wasserdampf übrig. Dieses Verfahren ermöglicht es Dieselfahrzeugen, die strengen Abgasnormen einzuhalten. Auf den Tankstellen wurde AdBlue jedoch in letzter Zeit zu einer Mangelware, denn mehrere Chemie-Werke haben die Produktion von Ammoniak gedrosselt. So auch das südslowakische Duslo Šaľa, das zu den größten AdBlue-Herstellern in Europa zählt. Der Direktor des Chemie-Werkes, Petr Bláha bestätigte gegenüber RTVS, dass es bereits Hamsterkäufe gibt, die einen Mangel dieses Produktes auf den Märkten zur Folge haben: „Wenn wir mit unseren Tankwagen die größten Tankstellen mit AdBlue beliefern, ist es keine Ausnahme, dass dort bereits Lieferwagen mit Kanistern warten und den Tankstellen binnen ein paar Minuten sämtliches AdBlue abkaufen.“

Um einem möglichen, durch Hamsterkäufe verursachten Kollaps der Verkehrsinfrastruktur vorzubeugen, beauftragte das Wirtschaftsministerium die Staatlichen Reserven mit dem Erwerb von 500.000 Litern dieser Betriebsflüssigkeit. Diese Vorräte sollen allerdings im Notfall nur den staatlichen Institutionen, beziehungsweise der Polizei, Feuerwehr und den Rettungskräften zur Verfügung stehen. An manchen Tankstellen wird bereits der Verkauf von AdBlue reguliert. So werden etwa im Tankstellennetz von Slovnaft pro Person höchstens 100 Liter davon abgegeben. Experten erwarten jedoch bei den PKW kein Krisenszenario, denn diese Fahrzeuge brauchen für ihren Betrieb nur sehr kleine Mengen von AdBlue. Betroffen von der Knappheit könnten eher größere Dieselfahrzeuge wie LKW oder Busse sein.

Quelle: RTVS

Juraj Pavlovič, Foto: Wikimedia/Kickaffe

Živé vysielanie ??:??

Práve vysielame