Große Herausforderungen bei Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt

Große Herausforderungen bei Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt

Im Bereich der Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt hat die Slowakei noch viele Herausforderungen vor sich. Dies sagte die slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová am Mittwoch (13.10.) nach ihrem Besuch im Beratungszentrum Nádej – Hoffnung in Bratislava. Laut Čaputová versagen die slowakischen Institutionen in diesem Bereich noch in vielerlei Hinsicht: „Die Opfer häuslicher Gewalt stoßen oft auf keine gute Einstellung der Richter, der Polizei oder der Beamten vom Sozialamt. Viele Fälle sind auch deshalb tragisch, weil Mütter, die zum Opfer von Gewalt wurden, gezwungen sind, mit dem Vater über die Regelung des Kontakts mit den Kindern zu verhandeln, oder an einer Mediation unter Anwesenheit des Täters teilnehmen müssen. Dies halte ich für absurd.“

Čaputová zufolge berücksichtigen solche Situationen die Rechte des Kindes auf eine ordnungsgemäße Entwicklung und ein ruhiges Umfeld überhaupt nicht. Die Direktorin des Zentrums Nádej, Adriana Havašová, machte darauf aufmerksam, dass sich die Opfer häuslicher Gewalt oft mit Vorurteilen der Öffentlichkeit auseinander setzen müssen, sogar mit Vorurteilen seitens der Fachberater. Sie betonte die Notwendigkeit von Aufklärung, Vorbeugung und Bildung in diesem Bereich. Zugleich rief sie all diejenigen auf, die in einer Beziehung voller Gewalt leben, sich Hilfe in einem Beratungszentrum zu suchen oder zumindest eine vertrauenswürdige Person zu finden, an die sie sich im Fall akuter Probleme wenden können: „Zugleich würde ich gern auch die Öffentlichkeit auffordern, emphatisch zu sein und darauf zu achten, was in ihrer Umgebung geschieht. Man sollte nicht blind und taub sein und denken, das betrifft mich nicht“.

Das Staatsoberhaupt glaubt, dass es sich gelingt, in Zusammenarbeit mit dem Justizministerium, dem Arbeits- und Sozialressort und der Polizei Änderungen im System der Hilfe für die Opfer der häuslichen Gewalt durchzusetzen: „Wir werden in dieser Sache aktiv vorgehen, wir haben konkrete Pläne und Vorschläge. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Polizeipräsidenten. Zugleich danke ich allen Mitarbeitern der Bürgervereinigung Nádej für ihre Arbeit zugunsten bedrohter Kinder und Frauen.“

Präsidentin Čaputová machte auch darauf aufmerksam, dass häusliche Gewalt während der Pandemie zugenommen hat. Sie ermutigte alle Opfer dazu, die Kraft zu finden, aus dem Teufelskreis der Gewalt auszubrechen.

Quelle: TASR

Jana Hrbeková, Foto: AP/TASR

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