Fragmente der Berliner Mauer im slowakischen Nitra

Fragmente der Berliner Mauer im slowakischen Nitra

Die Betonreste der Berliner Mauer kann man nicht nur in der deutschen Hauptstadt besichtigen, sondern sie werden auch in mehreren anderen Städten der Welt ausgestellt. So wie New York, Washington, Budapest oder Prag verfügt nun auch das westslowakische Nitra über einige Mauer-Stücke. Zahlreiche Exemplare der L- oder T-förmigen Elemente der Mauer sind über die Welt verteilt, doch es ist das erste Mal, dass dieses Symbol des kalten Krieges und des Kampfes um die Freiheit in die Slowakei kommt. Die Idee hatte bereits vor sieben Jahren Tibor Ujlacký, damals noch Mitarbeiter des Instituts für das Gedächtnis der Nation (ÚPN). Verwirklicht wurde sie erst jetzt: „Wir werden den Menschen keine Attraktion vorführen, sondern sie daran zu erinnern versuchen, was alles man überwinden musste, um in die Freiheit zu gelangen, obwohl eine erfolgreiche Überwindung dieses Mauerstückes nicht gleich in die Freiheit führte. Ich nenne sie Platten des Todes, denn auf die Menschen, die über sie geklettert sind, wartete nur der Tod. An diesem Abschnitt der Mauer wurde ohne Warnung geschossen. Bei der Flucht kamen dort 139 Menschen ums Leben."

Dem Oberbürgermeister von Nitra, Marek Hattas, zufolge habe es in der Stadt bisher keine ähnliche Gedenkstätte gegeben. So entsteht in Nitra ein neuer Platz der Freiheit - an einem Ort, wo 1989 während der Wende Menschen gegen das totalitäre Regime protestierten. Genau dort werden die Mauerfragmente ausgestellt, sagt Nitras Stadtarchitekt, Viktor Šabík: „Nitra hatte bis jetzt keinen Platzt der Freiheit. Auf dem Gelände des gerade entstehenden Platzes haben sich 1989 Ereignisse abgespielt, von denen die slowakische Gesellschaft bis heute sehr geprägt wird. Es ist ein symbolischer Raum."

Die drei in Nitra ausgestellten Mauerteile stammen von der Ostseite der Bernauer Straße. Der Öffentlichkeit werden sie am 17. November, am Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie, zum ersten Mal gezeigt. In wenigen Monaten soll noch ein viertes, L-förmiger Mauerteil hinzukommen.

Quelle: RTVS

Juraj Pavlovič, Foto: RTVS

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