Der slowakische Slalomkanute Alexander Slafkovský hat am Sonntag (26.9.) sein drittes WM-Silber gewonnen. Nachdem er das Ziel erreicht hat, schüttelte er den Kopf. Zur Goldmedaille im Canadier-Einer fehlten ihm nur ein paar Zentimeter. Er wollte auf heimischem Gewässer Gold holen, weil dies, wie er meinte, vielleicht seine letzten Weltmeisterschaften waren. Slafkovský lag nur 15 Hundertstelsekunden hinter dem Sieger Václav Chaloupek aus der Tschechischen Republik. Die Goldmedaille verpasste er beim vorletzten Tor, an dem er die Stange berührte und zwei Strafsekunden kassierte. Sein erster Eindruck im Ziel war, dass der Traum von Gold geplatzt war, sagte Alexander Slafkovský: „Die Hoffnung auf eine Medaille war jedoch noch lebendig und so überkam mich Euphorie. Ich hatte eine tolle Fahrt, habe mich fantastisch gefühlt und es war unglaublich, was die Leute am Ufer gemacht haben. Noch jetzt bekomme ich davon Gänsehaut. Ich wollte mich mit einem guten Ergebnis bedanken, aber man weiß ja nie, wie es ausgeht. Im Ziel hat die Nummer Zwei geleuchtet und zum Glück ist es auch bei Silber geblieben."
Darüber hinaus holte der 38-jährige Matador mit Marko Mirgorodský und Matej Beňuš Bronze im Canadier-Einer-Teamlauf. Auch nach jenem Rennen war den heimischen Kanuten die Enttäuschung anzusehen. Die Slowaken waren seit 2009 in dieser Disziplin bei den Weltmeisterschaften unangefochten an der Spitze und gewannen neun Titel in Folge. Bisher saß Michal Martikán immer im Boot, nun wurde er durch Marko Mirgorodský ersetzt. Marko habe eine große Zukunft vor sich, meinte Matej Beňuš. Laut ihm müsse jedoch jede Serie einmal zu Ende gehen. Eine zehnte Medaille wäre fantastisch, aber man sei auch mit Bronze auf heimischem Gewässer zufrieden.
Bronze sicherten sich auch Eliška Mintálová, Jana Dukátová und Soňa Stanovská im Kajak-Einer-Teamwettbewerb. Zu Silber paddelten in Čunovo die Kajakfahrer Jakub Grigar, Martin Halčin und Adam Gonšenica ebenfalls im Teamlauf. Der Cheftrainer der Nationalmannschaft hob außerdem den vierten Platz von Monika Škáchová im Canadier-Einer hervor. Lukáš Giertl wertet die Weltmeisterschaft positiv: „Nun kommt der Generationenwechsel, von dem wir vor ein-zwei Jahren gesprochen haben. Die jungen Athleten zeigen, dass sie sich bis ins Finale der Top-Veranstaltungen vorarbeiten, wie zum Beispiel hier, bei den heimischen Weltmeisterschaften."
Die jüngsten Kanuslalom-Weltmeisterschaften in der Slowakei fanden im neu umgebauten Wildwasserkanal in Čunovo statt. Die Strecke zählt nun laut dem slowakischen Olympia-Silber-Gewinner Jakub Grigar zu den anspruchsvollsten überhaupt. Die hervorragenden Leistungen wurden von mehreren Tausend Zuschauern direkt vor Ort verfolgt. Die Organisatoren bekamen Lob auch vom Präsidenten des Internationalen Kanuverbandes, José Perurena. Dieser habe den Wettbewerb sogar als die beste Meisterschaft gelobt, die er je erlebt hat.
Quelle: TASR