Agro-Sektor für erleichterte Beschäftigung von Saisonarbeitskräften

Agro-Sektor für erleichterte Beschäftigung von Saisonarbeitskräften

Die heimische Produktion von Obst und Gemüse wird im Handel zunehmend durch Importe ersetzt. Einer der Gründe hierfür ist auch der langjährige eklatante Mangel an saisonalen Erntehelfern, der durch die derzeitige Gesetzgebung noch verschärft wird, sodass auch dieses Jahr Tonnen von Obst und Gemüse vor Ort verkommen. Diese Situation wird seit Jahren von der slowakischen Landwirtschafts- und Lebensmittelkammer kritisiert. Ihr Vorsitzender Emil Macho redet Klartext: „Entweder müssen wir uns ein für alle Male eingestehen, dass aus unserem Agrarland nur noch eine Art Lagerstätte geworden ist, das Lebensmittel einführt und ansonsten Kraftfahrzeuge produziert. Oder aber wir beschließen, dies zu ändern - einen anderen Ausweg gibt es da nicht."

Die slowakischen Weinbauern zum Beispiel melden aktuell einen der besten Erträge seit rund zehn Jahren, doch auch sie haben mit dem Personalmangel zu kämpfen. Dazu die geschäftsführende Direktorin der Vereinigung der Weinbauern und Winzer, Jaroslava Kaňúchová Patková: „Sehr viele Erntehelfer aus der Slowakei, aus benachbarten Ländern, aus der Ukraine oder sogar aus Georgien, fahren lieber nach Deutschland, wo die Saisonarbeit bereits vor Jahren institutionell eingeführt wurde."

Die Vertreter des Agrarsektors fordern deshalb nun von der Regierung, die Abgabenlast für saisonal angestellte Arbeitskräfte deutlich zu verringern. Aus den Berechnungen der Agrarbetriebe geht hervor, dass sie infolge der schwierigen Lage jährlich etwa 50 Millionen Euro an Umsatz verlieren. Arbeitsminister Milan Krajniak (Sme Rodina) verspricht, zeitnah eine zufriedenstellende Lösung finden zu wollen: „Ich bestätige, dass wir wissen, dass wir ein Gesetz über die Saisonarbeit benötigen. Wir arbeiten bereits daran und möchten, dass es spätestens bis zum Frühjahr des kommenden Jahres verabschiedet werden kann."

Das Ministerium befasst sich mit Alternativen, unter anderem auch einer Herabsetzung der Sozial- bzw. Kassenbeiträge, zumal ein solches Gesetz auch für Angestellte im Fremdenverkehr Anwendung finden könne. Offen bleibt bislang, ob die Erleichterungen dann auch für Beschäftigte aus dem Ausland gelten.

Quelle: Správy RTVS

Kay Zeisberg Foto: TASR

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