Im Rahmen der Evakuierungen aus Afghanistan sei es gelungen, 24 Personen in die Slowakei zu fliegen. Darüber informierten Premier Eduard Heger (OĽANO), Außenminister Ivan Korčok (nominiert von SaS) und Verteidigungsminister Jaroslav Naď (OĽANO) am Donnerstag (19.8.). 20 Personen seien mit einem slowakischen Militärflugzeug aus Afghanistan in die Slowakei gebracht worden, die anderen vier seien mit einem tschechischen Militärflugzeug mitgeflogen. Von den Evakuierten seien 16 slowakische Staatsbürger und acht Afghanen. Letztere hätten mit den slowakischen Streitkräften zusammengearbeitet. Außenminister Korčok erklärte, dass alle acht Afghanen nach ihrer Ankunft in der Slowakei einen Asylantrag gestellt haben. Jeder einzelne werde ein Asylverfahren durchlaufen, in jedem Fall solle individuell entschieden werden.
Die Slowakei habe zunächst zugesagt, zehn weitere Personen auszufliegen, die die slowakischen Verbündeten in Afghanistan unterstützt haben. Das sei die Reaktion auf eine Bitte anderer EU- und NATO-Mitglieder gewesen. Diese hätten tausende afghanische Ortshelfer gehabt, so der Außenminister. Regierungschef Heger fügte hinzu, dass die slowakischen Staatsbürger und jene, die die slowakischen Streitkräfte unterstützt haben, dann jedoch schon die gesamte Kapazität des Flugzeuges belegt hätten. Deswegen konnte die Slowakei unerwartet doch keine anderen Personen mehr evakuieren. Im Zusammenhang mit der Evakuierung von Afghanen betonte Korčok:„Hierbei handelt es sich nicht um eine Flüchtlingswelle wie 2015. Das hier ist eine Welle, die durch einen Krieg verursacht worden ist. Das hier sind keine Migranten, sondern Flüchtlinge, die nach der Genfer Konvention das Recht darauf haben, Asyl zu beantragen. Dann entscheidet jedes Land selbstständig, ob diese Menschen die Bedingungen erfüllen, um Asyl zu bekommen oder nicht."
Das zur Evakuierung eingesetzte slowakische Militärflugzeug war am Montag (16.8.) nach Afghanistan aufgebrochen. An Bord waren zehn slowakische Soldaten, darunter auch Mitglieder von Spezialeinheiten. Im Rahmen der Evakuierung mussten sie von ihren Waffen Gebrauch machen. Verteidigungsminister Jaroslav Naď erklärte, dass die Evakuierungsaktion von einem Flughafen in Tadschikistan koordiniert worden sei. Im Umfeld des Flughafens Kabul habe das Chaos regiert. Premier Eduard Heger meinte, die Slowakei sei in der Lage, ein weiteres Evakuierungsflugzeug zu entsenden. Die Notwendigkeit hinge von der Koordinierung mit den Verbündeten ab. Außenminister Korčok verwies darauf, dass weitere Personen angeben würden, mit der Slowakei zusammengearbeitet zu haben.
Auch Präsidentin Zuzana Čaputová äußerte sich und lobte die Evakuierungen. Sie sei sehr froh darüber, dass sich auch die Slowakei engagiere, denen zu helfen, die der Slowakei geholfen haben. Eine Debatte über die Anzahl der Personen, die evakuiert werden sollten, sei verfehlt. Čaputová fügte hinzu, dass die NATO eine gewisse Selbstreflexion brauche, um zu klären, wie es nach dem Abzug zu solch einer Situation kommen konnte.
Quelle: TASR