Trotz der schwierigen Zeit der Pandemie sind die Slowaken weiterhin vorsichtig optimistisch. Dies geht aus einer Umfrage der Geschäftsbank Slovenská sporiteľňa hervor, die vom 16. Juli bis zum 10. August unter mehr als 1.700 Erwachsenen durchgeführt wurde. Der Analyst der Bank Matej Horňák: „Mehr als 51 Prozent freuen sich auf ihre Zukunft. Der Hauptgrund ist die Familie, gefolgt vom Wohnen und - überraschenderweise - der Digitalisierung. Auf der anderen Seite macht man sich mehr Sorgen um die innenpolitische Situation, die Umwelt oder die geopolitische Lage in der Welt als um Covid-19. Auf die Zukunft freuen sich am meisten junge, gebildete, alleinstehende Menschen und Männer, die etwas optimistischer sind als Frauen."
Die Auswirkungen der Pandemie sind jedenfalls zu spüren. Fast 40 Prozent der Befragten machen sich laut der Umfrage mehr Sorgen um die Zukunft als früher. Impfungen sind für 55 Prozent der Beteiligten ein Grund, sich auf das Morgen zu freuen. Personen, die aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht positiv in die Zukunft blicken, würden durch ein höheres Einkommen und eine finanzielle Reserve ihre Meinung ändern. Sie würden ein Monatsgehalt von mindestens 1.300 Euro und Ersparnisse von 20.000 Euro begrüßen. Der Durchschnittslohn lag hierzulande im ersten Quartal dieses Jahres bei 1.124 Euro. Ein Haushalt konnte auf Ersparnisse von 2.000 bis 3.000 Euro auf dem Konto zurückgreifen.
Laut Matej Horňák könnte die Zukunft auch aus wirtschaftlicher Sicht optimistisch sein. Er rechnet mit hohen Wachstumsraten der slowakischen Wirtschaft in den kommenden Jahren. Diese würden durch die Erholung der Nachfrage und der Investitionen nach der Pandemie sowie durch die EU-Fonds und den Wiederaufbauplan unterstützt werden. Man prognostiziere ein BIP-Wachstum von 4,2 % in diesem Jahr und ein noch höheres Tempo von 4,8 % im nächsten Jahr. Dies werde sich in Lohnzuwächsen oder einem Rückgang der Arbeitslosigkeit niederschlagen. „Obwohl die Risiken wie die dritte Pandemiewelle oder die Chip-Knappheit bestehen bleiben, scheinen sie der slowakischen Wirtschaft bisher keine größeren Probleme zu bereiten", meint der Analyst. Die Slowakei stehe vor hohen Investitionen in die Digitalisierung, die Bildung und das Gesundheitswesen, also in Bereiche, die den Lebensstandard nachhaltig verbessern könnten.
Quelle: TASR