In der Slowakei steigen die Preise für Lebensmittel. So müssten die hiesigen Verbraucher für Eier, Gebäck und Fleisch merklich mehr ausgeben als letztes Jahr, besagt eine jüngst veröffentlichte Analyse der Ökonomin Lenka Buchláková. Hinter den Preissteigerungen stünden vor allem die Teuerungen bei Rohstoffen auf den Weltmärkten, etwa bei Getreide, Pflanzenölen oder Zucker. Letzterer liegt im slowakischen Einzelhandel aktuell bei durchschnittlich 72 Eurocent, könnte aber laut Buchláková in den nächsten Wochen das Niveau von 2017 erreichen, als man für ein Kilo Zucker 86 Cent bezahlen musste. Ein weiterer Faktor sind die zu erwartenden Ernteausfälle bei Weizen. Gegenüber letztem Jahr soll die weltweite Erntemenge des Getreides gar um 17,2 Millionen Tonnen niedriger ausfallen - und dies bei einem rasanten Anstieg des Verbrauchs, vor allem in China und afrikanischen Ländern. Bei Eiern seien wiederum auch die Auswirkungen der Vogelgrippe für den Preisanstieg verantwortlich. Das aktuell schwer davon betroffenen Nachbarland Polen ist gleichzeitig der größte Eierproduzent in der EU. Außerdem entfielen in der Geflügelindustrie bei Eiern 45 Prozent und bei Fleisch 56 Prozent der Kosten auf Futtermittel, so Buchláková, und diese würden wiederum stark von den steigenden Weltmarktpreisen beeinflusst.
In der slowakischen Hauptstadt Bratislava verzeichnet man indessen einen ungebrochenen Anstieg bei den Wohnungspreisen. Die Preise bei Käufen aus zweiter Hand steigen dabei bereits das zweite Quartal in Folge im zweistelligen Prozentbereich, wobei man aktuell im Schnitt 3.177 Euro pro Quadratmeter bezahlen muss. Laut einer Analyse von Bencont Investments entspreche dies einer Steigerung von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Eigentümer von Wohnungen, die in Zeiten vor Corona über Airbnb vermietet worden seien, setzten nun vor allem auf langfristige Vermietungen. Dies hätte während des Lockdowns, verbunden mit der geringeren Nachfrage, zu einem Rückgang bei den Mietpreisen geführt. Laut dem Immobilienunternehmen Henrys sei allerdings bereits diesen Sommer wieder eine erhöhte Nachfrage bei Mietwohnungen in Bratislava bemerkbar.
Quelle: TASR