Auf der südslowakischen Schüttinsel soll in naher Zukunft eine große Schweinefarm entstehen. Grünes Licht bekam das Projekt vor wenigen Tagen vom Umweltministerium. Dieses zeigt sich überzeugt, dass das Vorhaben keine negativen Auswirkungen auf das Grundwasser haben sollte. Ganz anderer Meinung sind dabei die benachbarten Gemeinden, die gerade solch eine Verschmutzung befürchten.
Hinter dem Projekt steht ein Investor aus Dänemark. Starten will er mit 16.000 Schweinen, mit der Zeit möchte man jedoch jährlich bis zu 64.000 Tiere züchten. Ein ehemaliger Landwirtschaftsbetrieb soll zu diesem Zweck umgewandelt werden, doch dies muss im Einklang mit dem Bebauungsplan stehen. Gerade hier erheben die Gemeinden einen Einwand, so auch der Bürgermeister von Kolárovo, Arpád Horváth: „Es steht im Widerspruch zum Bebauungsplan. Der Investor kann hundertmal einen Antrag stellen, wir werden es hundertmal ablehnen. Soweit ich weiß, ist die Anlage für rund 1.500 Schweine gedacht, nicht für eine Mega-Farm, wie es im Projekt steht."
Die lokalen Einwohner zeigen sich über den Güllegestank besorgt, vor allem wenn man die auf der Farm entstehende Gülle als Dünger auf den umliegenden Feldern verwenden will. Es könnte sich jährlich um bis zu 30.000 Kubikmeter handeln, was laut den Kritikern des Projekts ein Risiko für die Schüttinsel darstelle, denn diese ist das größte Trinkwasser-Reservoir des Landes. Das dänisch-slowakische Unternehmen kontert: man werde sich einer neuen Technologie bedienen und die Düngemittel direkt in den Boden einbringen, sodass die Gülle nicht in Kontakt mit der Luft komme und keinen Gestank verursache. Auf viel Vertrauen stößt dieses Versprechen nicht, sagt Jakub Hrbáň von der Umweltschutzinitiative Klíma ťa potrebuje - Das Klima braucht dich: „Im Bericht des Umweltministeriums steht zwar, dass die Farm keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben sollte, doch der Bericht basiert auf den Angaben des Unternehmens. Da sind wir eher skeptisch, denn Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass die tatsächliche Umsetzung der Pläne sehr oft anders aussieht."
Das Umweltministerium steht hinter seiner Entscheidung und hebt die Vorteile organischer Düngemittel hervor, solange sie im festgelegten Ausmaß genutzt werden. Das Vorhaben, eine große Schweinefarm auf der Schüttinsel zu errichten, stößt jedoch auch im breiteren Kontext auf Kritik. Umweltaktivisten betonen in diesem Zusammenhang etwa auch die Notwendigkeit der Förderung lokaler Kleinproduzenten.
Quelle: RTVS