Archäologen suchen nach römischem Hafen in Iža

Archäologen suchen nach römischem Hafen in Iža

Eines Tauchanzugs statt Hammers und Meißels bedienen sich gegenwärtig Archäologen im südslowakischen Iža. In der kleinen Gemeinde am Ufer der Donau suchen sie nach Spuren eines römischen Hafens, der dort während der Herrschaft von Marcus Aurelius als ein Bestandteil des Donaulimes errichtet wurde. Mithilfe von Sonaraufnahmen durchkämmen sie das Flussbett. Ján Rajtár vom Archäologischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften zufolge haben die Römer Wachtürme und Legionslager entlang der Donau vor allem an dessen südlichem Ufer gebaut: „Ein solches lag auch hier in Iža, direkt gegenüber der Waag-Mündung. Die Römer haben an dieser Stelle das Lager Brigetio errichtet. Als in den 1970-er Jahren das Flussbett der Donau ausgebaggert wurde, fand man dabei zwei römische Anker. Dies war ein Hinweis darauf, dass sich hier ein Schiff befinden könnte."

Die Forscher haben anhand verfügbarer bathymetrischer Karten mehrere Orte ausgewählt, wo die römischen Schiffe zu finden sein könnten. Die tatsächlichen Ausgrabungen in einer Tiefe von zwei bis fünf Metern führen Taucher aus. Trotz des seichten Wassers handle es sich um keine einfache Aufgabe, sagt der Taucher Robert Daňo: „Gegenwärtig arbeiten wir im Fluss bei null Sicht, denn nach den Überschwemmungen in Deutschland und Österreich ist die Donau sehr trüb. Wir müssen uns praktisch blind vorantasten und sehen einen Gegenstand erst, wenn wir ihn direkt vor den Augen haben."

Falls die Taucher und Archäologen fündig werden, dann landen die Reste der Schiffswracks in Museen in Iža, Komárno oder Nitra. Der Donaulimes als Teil der Grenze des antiken Römischen Reiches gehört zum Weltkulturerbe. Die UNESCO strebt die vollständige Einschreibung der 6.000 Kilometer langen Grenze an. Vor kurzem wurde der 400 Kilometer lange Niedergermanische Limes, der entlang des Rheins verläuft, in die Welterbeliste eingetragen. Am Freitag (30.7.) kam ein weiterer Abschnitt dazu. Dieser beginnt im bayrischen Bad Gögging und endet eben gerade im südslowakischen Iža.

Quelle: RTVS

Juraj Pavlovič, Foto: RTVS

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