Mehrere slowakische Experten haben sich am Donnerstag (8.7.) im slowakischen Gesundheitsministerium versammelt, um die Eltern auf die Wichtigkeit der Impfung ihrer Kinder aufmerksam zu machen. Sie argumentierten entgegen der Meinung von Kritikern und Skeptikern damit, welche Folgen und Komplikationen das Coronavirus auch bei Kindern hervorrufen könne. Außerdem betonten sie, dass Kinder zu Vektor-Überträgern werden können. Dazu der Staatssekretär des Gesundheitsministeriums Kamil Száz: „Was man nicht vergessen soll, ist das Post-Covid-Syndrom, das bei Kindern auftreten kann. Heute wissen wir noch nicht, bei welchem Kind sich diese Komplikationen nach einem Überwinden der Covid-19-Erkrankung entwickeln könnte."
Den Experten zufolge ist das Impfen der Kinder sicher. Sie appellieren an die Eltern, dass sie sich von den unbeglaubigten und wissenschaftlich nicht begründeten Informationen in den sozialen Netzwerken nicht beeinflussen lassen sollten. Der Immunologe von der medizinischen Jessenius-Fakultät der Comenius Universität in Martin Miloš Jeseňák meint: „Das Immunsystem der Kinder und Adoleszenten ist völlig vorbereitet und kann sich mit Covid 19 meistens gut auseinandersetzen. Leider kann die sehr effektive Immunantwort auch zu Post-Covid-Entzündungsreaktionen führen."
Zu einer Entzündungsreaktion des Herzmuskels könne es daher nach der Impfung kommen. Laut der Hauptexpertin des Gesundheitsministeriums für die Fürsorge für Kinder, Elena Prokopová, gehe es aber um eine sehr seltene Komplikation, und diese sei meistens nur mild und nicht lebensbedrohlich - im regelrechten Unterschied zu jener, die sich nach einer tatsächlichen Covid-Erkrankung entwickeln könne. Hierbei seien vor allem Kinder mit Fettleibigkeit, neurologischen Erkrankungen oder Herz-Entwicklungsstörungen bedroht. Eine besondere Risikogruppe seien Kinder unter einem Jahr, bei denen einige Wochen nach dem Abklingen der Covid-19-Erkrankung ein multisystemisches Entzündungssyndrom auftreten könne. Gesundheitsminister Vladimír Lengvarský (nominiert von OĽANO) betonte, dass man einen möglichst hohen Teil der Bevölkerung impfen wolle, damit das Land wieder zu einem normalen Leben zurückkehren könne: ir hoffen, dass die Kinder nach den Sommerferien in die Schulen zurückkehren können und wir die Schulen und andere Einrichtungen dann nicht wieder schließen müssen. Dazu ist aber eben das Impfen der Kinder nötig."
Zurzeit werden in der Slowakei Kinder ab dem 12. Lebensjahr geimpft. Staatssekretär Kamil Szás geht davon aus, dass es im Herbst möglich werde, auch jüngere Kinder zu impfen. Bisher wurden in der Slowakei etwa 15.000 Kinder geimpft. Die Verantwortung für eventuelle Nebenwirkungen übernimmt der Staat.
Quelle: TASR