Die slowakische Hauptstadt habe eine große Chance, Herdenimmunität zu erreichen. Dies meint der Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo. Experten zufolge müssten mindestens 75 Prozent der Bewohner geimpft werden. Aktuell liegt die Impfquote der vollständig Geimpften in Bratislava bei rund 39 Prozent. Mit der ersten Dosis wurden bereits 52,5 Prozent der Einwohner geimpft. Trotz sinkender Infektionszahlen droht jedoch die Verbreitung der noch ansteckenderen Delta-Mutation. Der Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo (Team Vallo, PS Spolu):
„Die Zahl der neuen Infektionsfälle, die es täglich geben wird, wird bestimmen, wie frei wir leben werden. Ich glaube nicht, dass die Gastro-Branche in Bratislava sowie die Menschen im Allgemeinen einen weiteren Lockdown ertragen können."
Die Impfquote von 75 Prozent könnte die Verbreitung der Infektion wesentlich bremsen, so die Epidemiologin Alexandra Bražinová:
„Es werden keine großen Ansteckungsquellen gebildet. Und so werden wir nicht wieder so drastische Maßnahmen wie in den letzten Monaten einführen müssen."
Es ist allerdings noch nicht klar, wie genau man die Durchimpfungsrate erhöhen will. Bürgermeister Vallo ruft jedoch zur Impfung auf:
„Ich will noch einmal dazu aufrufen und darum bitten, dass sich in Bratislava in einer möglichst kurzen Zeit rund 100.000 Menschen impfen lassen."
Bratislava belegt in der Slowakei den ersten Platz, was den Anteil der Erstgeimpften betrifft. Die Impfquote nimmt auch in der östlichen Selbstverwaltungsregion Košice zu, wo diese aktuell bei ungefähr 30 Prozent liegt. Die Region will aber ihre Impfstrategie ändern. Die Sprecherin der Selbstverwaltungregion Košice, Anna Terezková erklärt:
„Bis jetzt haben wir überwiegend in den Impfzentren mit einer hohen Kapazität geimpft. Jetzt werden aber vor allem mobile Impfteams eingesetzt. Diese Woche fahren wir beispielsweise in 77 Gemeinden und Städte, wo wir rund 4.000 Menschen impfen werden."
Die mobilen Impfteams kommen auch gezielt in Roma-Gemeinschaften zum Einsatz. Gerade dort ist die Zahl der Geimpften am niedrigsten. In der Ostslowakei betrifft dies vor allem die Gemeinden Kecerovce, Medzev sowie Bystrany.
Quelle: RTVS