Grünes Licht für Wasserstoff

Grünes Licht für Wasserstoff

Man sollte den Wasserstoff als Energieträger überall dort nutzen, wo es sinnvoll ist, heißt es in der unlängst von der Regierung verabschiedeten Nationalen Wasserstoffstrategie. Im Vordergrund steht dabei die Verkehrsinfrastruktur, wo Wasserstoff als eine alternative Energiequelle für Autos, Busse oder Züge gedacht ist. Das Wirtschaftsministerium möchte das Gas vermehrt auch in der Energieindustrie eingesetzt sehen, allerdings kann man Wasserstoff in der Slowakei gegenwärtig nicht auf umweltfreundliche Weise herstellen.

Die Nationale Wasserstoffstrategie soll die Bevölkerung auf die schrittweise Einführung von entsprechenden Technologien vorbereiten. Die ersten Vorreiter könnten wasserstoffbetriebene Züge werden, konkret von Diesel auf Wasserstoff umgebaute Lokomotiven, die man auf den nicht elektrifizierten Strecken einsetzen könne, sagt Ján Weiterschutz von der Slowakischen Nationalen Wasserstoff-Assoziation: „Man kann den Dieselmotor aus der Lokomotive einfach herausnehmen und ihn durch eine Wasserstoff-Brennstoffzelle ersetzen."

Den Plänen des Wirtschaftsministeriums zufolge wäre ein weiterer möglicher Einsatz des Gases in der Heizungsindustrie möglich. Um die Treibhausgasemissionen zu verringern, kann dem Erdgas bis zu 20 Prozent Wasserstoff beigemischt werden. Mit gutem Beispiel möchten mehrere Ministerien oder etwa auch die Präsidialkanzlei vorangehen, indem sie im Rahmen einer öffentlichen Beschaffung wasserstoffbetriebene Dienstfahrzuge erwerben wollen. Bis zum Ende des Jahres sollen auch die ersten Wasserstoff-Tankstellen in der Slowakei fertiggestellt werden. Dabei handelt es sich um eine stationäre in der Hauptstadt Bratislava und eine mobile, die je nach Bedarf in weiteren Städten genutzt werden kann. Um Wasserstoff als eine umweltfreundliche alternative Energiequelle einzuführen, muss dieser auch auf eine solche Weise hergestellt werden. Das ist in der Slowakei gegenwärtig nicht der Fall, denn er wird aus Erdgas gewonnen. Im Wirtschaftsministerium glaubt man jedoch daran, in absehbarer Zukunft über ausreichend Energieüberschüsse zu verfügen, um damit den sogenannten „grünen" Wasserstoff produzieren zu können. Laut dem Chef des Ressorts, Richard Sulík (SaS), rechne man dabei besonders mit den neuen Blocks im Atomkraftwerk Mochovce und dem verfügbaren Nachtstrom. Bis Ende 2021 ist seitens der Regierung ein Aktionsplan mit konkreten Schritten zur Einführung der Wasserstofftechnologien in der Slowakei vorgesehen.

Quelle: RTVS

Juraj Pavlovič, Foto: AP/TASR

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