Störche in der Slowakei erleben schwieriges Jahr

Störche in der Slowakei erleben schwieriges Jahr

Die Störche in der Slowakei erleben ein außergewöhnlich schwieriges Jahr. Ornithologen im Pieninen-Nationalpark finden laufend Nester ohne Nachwuchs auf. Dieser Tage beringen sie Jungtiere in der Umgebung von Stará Ľubovňa. Während die Vogelforscher die Nester reinigen und die Jungtiere mit den Ringen aus Kunststoff versehen, fliegen deren Eltern über dem Nest und beobachten das Vorgehen. Im Dorf Vislanka kamen dabei bereits traditionell auch die Kinder aus dem örtlichen Kindergarten, um das Schauspiel zu verfolgen. Die Pädagogin Ružena Koberová: „Zuerst haben wir nur drei Köpfchen im Nest gesehen. Nun freuen wir uns aber riesig, dass wir noch ein viertes entdeckt haben. Das haben wir nicht erwartet. Und nun haben wir uns auch schon vier Namen für die Kleinen ausgedacht."

Die Störche in Vislanka haben auch Dank der Initiative der Gemeinde überlebt. Denn gerade während der Brutzeit drohte der Mast mit iheem Nest umzukippen. Jedoch ist es auch unter tatkräftiger Mithilfe von Bewohnern des Nachbardorfs Ďurková gelungen, den alten Mast gegen einen neuen auszutauschen.

Allem Engagement zum Trotz gibt es in der Region des Pieninen-Nationalparks dieses Jahr deutlich weniger Störche als gewöhnlich. Experten sehen dafür die extremen Wetterschwankungen zu Beginn des Frühlings verantwortlich. In den Kreisen Kežmarok und Stará Ľubovňa gibt es insgesamt mehr als 50 Storchennester. Einige davon seien dieses Jahr leer geblieben, sagt der Direktor des Pieninen-Nationalparks, Vladimír Kĺč: „Wir haben herausgefunden, dass 12 Nester in den Kreisen Kežmarok und Stará Ľubovňa entweder unbewohnt oder ohne Brut sind. Bei den Frösten könnte es passiert sein, dass die Eier unterkühlt wurden."

In der Gemeinde Čirč haben die Ornitologen auch verendete Storchenjunge gefunden, die der Hitze oder einem Futtermangel zum Opfer gefallen sein dürften. In Spišské Hanušovce wiederum haben Störche ein Junges aus dem Nest verstoßen. Es wird nun von MitarbeiterInnen des staatlichen Naturschutzes gepflegt und aufgezogen.

„Für Vögel ist dieses Jahr überhaupt sehr schwierig. Wir kontrollieren auch andere Vogelarten und können sagen, dass das Wetter diese Brutsaison erschwert hat, was sich auch an den Gelegen widerspiegelt", so Vladimír Kĺč. Durch ihre Beobachtungen konnten die Ornithologen herausfinden, dass Störche zur Brutzeit nicht immer die gleichen Nester aufsuchen. Die Störche, die dieses Jahr in den Slowakei nisten, tragen etwa Ringe aus Ungarn, der Ukraine, Polen und anderen europäischen Ländern.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: TASR

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